Scott Warren drohten zwanzig Jahre Haft, weil er Menschen auf der Flucht geholfen hat. © Amnesty International
Scott Warren drohten zwanzig Jahre Haft, weil er Menschen auf der Flucht geholfen hat. © Amnesty International

Good News Freispruch für Scott Warren

24. November 2019
Am 20. November hat ein Gericht in Arizona Scott Warren von den gegen ihn erhobenen Anklagen freigesprochen. Der Geograf hatte zwei Migranten in der Wüste von Arizona mit Brot und Wasser versorgt. Im Falle einer Verurteilung drohten ihm bis zu 20 Jahre Haft.

«Heute hat der gesunde Menschenverstand gesiegt», sagt Erika Guevara-Rosas, die Direktorin für die Region Amerikas bei Amnesty International.  «Die Jury hat Dr. Scott Warren aus einem einfachen Grund freigesprochen: Weil humanitäre Hilfe niemals eine Straftat sein kann. Die Trump-Regierung begeht einen Fehler, wenn sie Leute strafrechtlich verfolgen will, die einfach versuchen, Menschenleben zu retten. Mit der Androhung von zehn Jahren Gefängnis wollte die US-Regierung Mitgefühl und Unterstützung kriminalisieren und die todbringende Wüste als Waffe gegen die Menschen einsetzen, die sich auf den gefährlichen Weg in die USA machen, um dort Schutz zu finden.»

Hintergrundinformationen

Der Prozess war das zweite Gerichtsverfahren gegen Scott Warren wegen des «Gewährens von Unterschlupf» für zwei Migranten, denen er in seinem Wohnort, der Stadt Ajo im US-Bundestaat Arizona, Zuganng zu humanitärer Hilfe gewährt hatte. Am 2. Juli 2019 endete sein Gerichtsprozess als ungültiges Verfahren, nachdem acht von zwölf Mitgliedern der Jury sich für einen Freispruch entschieden hatten, aber keine einstimmige Entscheidung herbeiführen konnten.

In einem im Juli veröffentlichten Bericht dokumentiert Amnesty International, wie die Trump-Regierung das Strafjustizsystem missbraucht, um Personen, die sich für die Menschenrechte von Migranten und Migrantinnen und Asylsuchenden an der Grenze zwischen Mexiko und den USA einsetzen, zu bedrohen, einzuschüchtern und zu bestrafen.