Javier Tarazona ist Leiter der venezolanischen NGO FundaREDES. Er wird seit Juli 2021 vom Geheimdienst (SEBIN) willkürlich in Haft gehalten. Er hatte damals versucht, bei der Generalstaatsanwaltschaft in der Stadt Coro Schikanen durch Sicherheitskräfte anzuzeigen. Dabei wurde er willkürlich festgenommen und anschliessend wegen Aufstachelung zu Hass, Verrat und «Terrorismus» angeklagt. Javier Tarazona ist ein gewaltloser, politischer Gefangener, der nur wegen seiner Menschenrechtsarbeit willkürlich inhaftiert ist.
Die Menschenrechtsorganisation FundaREDES dokumentiert Menschenrechtsverletzungen durch nichtstaatliche Akteure in den Grenzregionen Venezuelas. Die Anklage gegen ihn ist offenkundig politisch motiviert: Sowohl seine Festnahme ohne Haftbefehl durch SEBIN-Agent*innen, als auch der «Terrorismus»-Vorwurf sind Teil eines systematischen Vorgehens der Behörden gegen die Organisation. Zwei weitere FundaREDES-Mitglieder, Rafael Tarazona und Omar de Dios García, wurden ebenfalls mit Strafverfahren überzogen.
Seine vorläufige Anhörung fand am 16. Dezember 2021 mit mehr als fünfmonatiger Verspätung statt und führte zu einer Anklage gegen ihn wegen «Aufstachelung zum Hass» und «Terrorismus», während Rafael Tarazona und Omar de Dios García beide wegen «Anstiftung zum Hass» angeklagt wurden. Javier Tarazona ist der einzige der drei Menschenrechtsverteidiger, der weiterhin in der SEBIN-Zentrale in El Helicoide, Caracas, inhaftiert ist.
Der Gesundheitszustand von Javier Tarazona hat sich aufgrund des Mangels an medizinischer Behandlung stark verschlechtert, und er benötigt dringend ärztliche Versorgung für seinen Bluthochdruck, Diabetes sowie für die Spätfolgen einer Corona-Infektion, die er sich in der Haft zuzog.
Abgeschlossene Briefaktion