Ein Familienmitglied wurde angeschossen und erlitt bleibende Verletzungen. 24 weitere Familienangehörige wurden von der Polizei eingeschüchtert und drangsaliert, erhielten Drohungen, wurden angegriffen oder unrechtmässig inhaftiert. Obwohl die Interamerikanische Menschenrechtskommission bereits 2004 Schutzmassnahmen für die Familie angeordnet hat, sind die noch lebenden Familienangehörigen in grosser Gefahr, wegen ihres Einsatzes für Gerechtigkeit Opfer von Vergeltungsschlägen zu werden.
Bislang sind bei den Ermittlungen zu den Tötungen nur wenige Fortschritte erzielt worden. Die Untersuchungen befinden sich überwiegend noch in der Anfangsphase. Ein Fall wurde zu den Akten gelegt, und nur in zwei Fällen wurden Polizeibeamte schuldig gesprochen. Bezüglich der Einschüchterungsversuche und Morddrohungen durch Angehörige der Polizei, die die Familie gemeldet hat, sind bislang keine Untersuchungen angestellt worden.
Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte entschied im November 2011, dass der Staat Venezuela der Familie effektive Schutzmassnahmen zur Verfügung stellen, umfassende und unparteiische Untersuchungen einleiten, die Verantwortlichen vor Gericht stellen und sowohl finanzielle als auch anderweitige Wiedergutmachung (wie Bildung und medizinische Versorgung) leisten müsse. Die Behörden sind diesem Gerichtsurteil bislang nur teilweise nachgekommen.
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