In den vergangenen 14 Jahren haben sich Frauen in Afghanistan einiges an gesetzlichen Verbesserungen erkämpft. Auch der Westen hat viel unternommen und viel Geld investiert, um ihr Los zu verbessern. Doch die Realität der alltäglichen Gewalt an Frauen ist heute eher noch schlimmer als vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen im 2001.
In einem neuen Bericht zu Frauenrechtsverteidigerinnen in Afghanistan dokumentiert Amnesty International, wie Ärztinnen, Lehrerinnen, Anwältinnen, Journalistinnen, Aktivistinnen, ja sogar Polzeibeamtinnen nicht nur von den Taliban, sondern auch von Kriegsherren und Regierungsbeamten ins Visier genommen werden. Ihre Autos werden bombardiert, ihre Häuser mit Granaten beworfen, Familienmitglieder werden getötet, und etliche Frauen haben ihr Engagement mit dem Leben bezahlt.
Solche Verbrechen werden jedoch kaum je ernsthaft untersucht, noch weit seltener wird jemand dafür zur Rechenschaft gezogen und verurteilt. Frauenrechtsverteidigerinnen werden nicht unterstützt und nicht wirksam geschützt, wie dies das internationales Recht verlangen würde. Amnesty International appelliert dringlich an die neue Regierung wie auch an die internationale Gemeinschaft, Frauen in Afghanistan nicht weiter im Stich zu lassen.
Medienmitteilung veröffentlicht: London / Bern, 07.04.2015
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