Als man Wang Youcai bei einem Besuch der Londoner Zentrale von Amnesty International die Urgent Action (UA) zeigte, die für ihn gestartet worden war, sagte er: «Also deswegen hat man mich vorzeitig aus der Haft entlassen».
Der einstige Studentenführer war Ende 1990 zum ersten Mal festgenommen und wegen «konterrevolutionärer Propaganda und Agitation» zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im November 1991 wurde er begnadigt und aus der Haft entlassen, sieben Jahre später jedoch erneut inhaftiert und wegen «subversiver Tätigkeit» zu elf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Nach dem Verbüssen von fünfeinhalb Jahren Haft liess man ihn aus gesundheitlichen Gründen frei und in die USA ausreisen, wo er heute lebt. Zwar wurden im Gefängnis keine Briefe an ihn weitergeleitet, dennoch war es der auch Einsatz von Amnesty International, der für eine Verbesserung seiner Haftbedingungen sorgte und ihm die Gewissheit gab, «von der Welt nicht vergessen worden zu sein».
Er dankte allen Teilnehmern am weltweiten UA-Netz und versicherte ihnen: «Ihr habt Grossartiges geleistet, indem ihr den gewaltlosen politischen Gefangenen in China viel Mut zugesprochen habt».
Mehr zu den Urgent Actions: www.amnesty-ua.ch