Gemäss verschiedenen Berichten sind mehrere Hundert Personen nach Protesten in der chinesischen Provinz Xinjiang festgenommen worden. Zuvor hatte es bei Demonstrationen von Uiguren bis zu 140 Tote gegeben.
«Die chinesischen Behörden müssen die Verantwortung für alle Getöteten und Inhaftierten übernehmen. Alle Protestierenden, die friedlich das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit wahrgenommen haben, müssen sofort frei gelassen werden», erklärte Christine Heller, China-Länderkoordinatorin der Schweizer Sektion von Amnesty International. «Amnesty International fordert die chinesische Regierung auf, umgehend eine transparente und unabhängige Untersuchung zu eröffnen und im Fall von Anklagen faire Prozesse in Übereinstimmung mit internationalen Standards zu garantieren. Die Todesstrafe darf nicht zur Anwendung kommen.»
Seit den 1990er Jahren sind Uiguren in China wiederholt das Ziel von systematischen und weitreichenden Menschenrechtsverletzungen geworden, wie der Bericht «Uighur ethnic identity under threat in China» (April 2009, im Anhang) aufzeigt. Dazu zählen willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und das Verschwindenlassen von uigurischen AktivistInnen. Auch die Religionsfreiheit der mehrheitlich muslimischen Uiguren sowie deren soziale und kulturelle Rechte werden stark beschnitten.
Medienmitteilung veröffentlicht: Zürich, 6. Juli 2009
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