Briefe gegen das Vergessen: China - Dhondup Wangchen China Dokumentarfilmer in Haft gefoltert

Der tibetische Dokumentarfilmer Dhondup Wangchen wurde in China zu sechs Jahren Haft verurteilt. Grund für seine Anklage war ein Dokumentarfilm, den er vor den Olympischen Spielen in Peking im Jahr ...

D. Wangchen © Filming for Tibet

Der tibetische Dokumentarfilmer Dhondup Wangchen wurde in China zu sechs Jahren Haft verurteilt. Grund für seine Anklage war ein Dokumentarfilm, den er vor den Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 gedreht hatte.

Der Dokumentarfilm «Leaving Fear Behind» zeigt eine Reihe von Interviews mit TibeterInnen, die alle Zweifel an dem Versprechen der chinesischen Behörden äussern, wonach ihnen vor den Olympischen Spielen mehr Freiheit gewährt werde. Das Rohmaterial des Films wurde in die Schweiz geschmuggelt, und dort stellte Dhondup Wangchens Cousin, Gyaljong Tsetrin, den Film fertig.

Dhondup Wangchen war am 26. März 2008 in der Provinz Qinghai festgenommen worden. Am 13. Juli 2008 floh er und rief Gyaljong Tsetrin an. Am folgenden Tag nahm man ihn erneut fest. Seither befindet er sich im Gefängnis Nummer 1 der Stadt Xining. Dhondup Wangchen berichtete seinem Cousin im erwähnten Telefonat, dass er in Haft gefoltert worden sei. Während wochenlanger Verhöre soll er geschlagen worden sein, unter anderem mit Fausthieben auf den Kopf, häufig habe er nichts zu essen bekommen, sei am Schlafen gehindert und an einen Stuhl gefesselt worden. Er leidet an Hepatitis B und hat bisher keine medizinische Versorgung erhalten.

Die Anklage gegen Dhondup Wangchen lautete auf „Anstiftung zum Separatismus». Sein Gerichtsverfahren fand im Geheimen statt und er wurde der «Staatsgefährdung» schuldig befunden. Die chinesischen Behörden zwangen die von seiner Familie beauftragten Anwälte im Juli 2009, die Verteidigung niederzulegen. Es ist unklar, ob Dhondup Wangchen ab diesem Zeitpunkt des Verfahrens überhaupt noch anwaltlich vertreten wurde. Rechtsmittel gegen das Urteil durfte er nicht einlegen. Amnesty International betrachtet ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Exzellenz

Der tibetische Dokumentarfilmer Dhondup Wangchen wurde in China zu sechs Jahren Haft verurteilt. Grund für seine Anklage war ein Dokumentarfilm, den er vor den Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 gedreht hatte.

Dhondup Wangchen war am 26. März 2008 in der Provinz Qinghai festgenommen worden. Am 13. Juli 2008 floh er und rief seinen Cousin an. Am folgenden Tag nahm man ihn erneut fest. Seither befindet er sich im Gefängnis Nummer 1 der Stadt Xining. Dhondup Wangchen berichtete, dass er in Haft gefoltert worden sei. Er leidet an Hepatitis B und hat bisher keine medizinische Versorgung erhalten.

Die Anklage gegen Dhondup Wangchen lautete auf «Anstiftung zum Separatismus». Sein Gerichtsverfahren fand im Geheimen statt und er wurde der «Staatsgefährdung» schuldig befunden. Die chinesischen Behörden zwangen die von seiner Familie beauftragten Anwälte im Juli 2009, die Verteidigung niederzulegen. Rechtsmittel gegen das Urteil durfte er nicht einlegen. Amnesty International betrachtet ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen.

Ich fordere Sie auf, Exzellenz, Dhondup Wangchen umgehend und bedingungslos freizulassen. Ich dringe darauf, dass eine gründliche und unparteiische Untersuchung der von Dhondup Wangchen erhobenen Foltervorwürfe durchgeführt wird und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Februar 2010|  Zurück zur Übersicht Februar 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren