«Die Selbstopferungen zeigen eine neue Stufe der Verzweiflung, ausgelöst durch die chinesische Unterdrückung der tibetischen Kultur und der Religionsfreiheit», sagte Sam Zarifi, der Direktor für die Region Asien-Pazifik von Amnesty International, nach dem tragischen Ereignis.
«Die chinesische Regierung soll die Forderungen der TibeterInnen nach Religionsfreiheit und der freien Ausübung ihrer Kultur ernst nehmen», erklärte Zarifi weiter. «Stattdessen greift die chinesische Regierung zu brutalen Methoden, welche die Situation nicht verbessern und den Groll und die Verzweiflung der Bevölkerung vergrössern.»
Die chinesische Regierung reagierte auf Demonstrationen mit Verschwindenlassen, Inhaftierungen, «patriotischer Umerziehung» und Massenverhaftungen, darunter 300 Mönche des Kirti-Klosters. Das grosse Sicherheitsaufgebot in der Region trägt zu der bereits angespannten Lage bei. Diejenigen, die für ihren friedlichen Protest eingesperrt wurden, müssen sofort wieder freigelassen werden.
Das Kirti Kloster befindet sich in Aba (Ngaba), in einer ursprünglich tibetischen Region in der Provinz Sichuan, wo die Menschen bereits mehrmals wegen der Verweigerung ihrer kulturellen und religiösen Rechte demonstriert haben. Sieben Mönche oder ehemalige Mönche des Kirti-Klosters haben sich in den letzten Monaten selbst verbrannt. Ausserdem hat sich ein weiterer, achter Mönch aus dem Nyitse Kloster im Distrikt Ganzi (Kardze) durch eine Selbstverbrennung getötet, ebenfalls in der Provinz Sichuan.