China Tenzin Deleg Rinpoche in Haft gestorben

16. Juli 2015
Der bekannte tibetische Mönch Tenzin Deleg Rinpoche ist Chuandong-Gefängnis in der Provinz Sichuan gestorben. Amnesty International fordert die chinesischen Behörden auf, der Familie den Leichnam des Mönches zu übergeben oder sie über dessen Verbleib und die Todesursache in Kenntnis zu setzen.

Tenzin Deleg Rinpoche ©TCHRD

Tenzin Deleg Rinpoche wurde 2002 unter dem Vorwurf der "Anstiftung zum Separatismus" zum Tode verurteilt. 2005 wurde die Todesstrafe in eine lebenslängliche Haftstrafe umgewandelt.  Amnesty äusserte damals Zweifel an der Fairness des Prozesses und befürchtete, dass Rinpoche aufgrund seines friedlichen religiösen und zivilen Engagements in der tibetischen Gemeinschaft verurteilt worden war.

Kein Familienbesuch vor dem Tod

Während der 13-jährigen Haft konnte ihn seine Familie lediglich ein einziges Mal besuchen. Gemäss Angaben der "International Campaign for Tibet" hatte sie vor seinem Tode keinen Zugang mehr zu ihm. Es besteht die Befürchtung, dass er während seiner Haft gefoltert und misshandelt und ihm notwendige medizinische Behandlung verweigert worden ist. Internationale Menschenrechtsstandards verlangen von den chinesischen Behörden, den Angehörigen den Leichnam des Verstorbenen zu übergeben und sie über die Todesumstände zu informieren.

Trauerkundgebungen mit Gewalt aufgelöst

Gemäss Angaben des Tibetan Centre of Human Rights and Democracy ist es nach dem Tod des bekannten Mönchs in Tibet zu Demonstrationen und Versammlungen gekommen. Die Sicherheitsorgane sollen dagegen mit Gewalt einschliesslich des Einsatzes von Schusswaffen vorgegangen sein.  Dies ist ein Verstoss gegen das Recht auf freie Meinungsäusserung und das Recht von Angehörigen und Freunden, gemeinsam über den Tod von Mönch Rinpoche zu trauern.