Liu Xiaobo, 1955-2017, und Liu Xia
Liu Xiaobo, 1955-2017, und Liu Xia

China Liu Xiaobo: Im Gedenken an einen grossen Menschenrechtsverteidiger

13. Juli 2017
Der Friedensnobelpreisträger und langjährige Gewissensgefangene Liu Xiaobo ist heute seiner Krebserkrankung erlegen. Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty bezeichnet ihn als «Giganten der Menschenrechte» und fordert ein Ende der Repressalien gegen seine Ehefrau Liu Xia.

«Wir trauern heute um Liu Xiaobo, einen Mann von scharfem Intellekt, von Prinzipien und vor allem von tiefer Menschlichkeit», so Salil Shetty. «Während Jahrzehnten kämpfte er unermüdlich für Menschenrechte und grundlegende Freiheiten in China. Davon liess er sich trotz rücksichtsloser und oft brutaler Repression seitens der chinesischen Regierung nicht abhalten. Immer und immer wieder versuchte diese, ihn zum Schweigen zu bringen – und scheiterte immer und immer wieder. Trotz vieler Jahre von Verfolgung, Unterdrückung und Inhaftierung hörte Liu Xiaobo nicht auf, für seine Überzeugungen einzustehen.»

«Auch wenn er uns heute verlassen hat: Alles, wofür er sich einsetzte, lebt weiter. Den grössten Respekt können wir ihm heute zollen, indem wir seinen Kampf für die Menschenrechte in China fortsetzen, auf der Basis der grossen Hinterlassenschaft, die von ihm bleibt. Liu Xiaobo hat in China und auf der ganzen Welt Millionen von Menschen dazu inspiriert, sich trotz Widerstand und Unterdrückung für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen.»

«Wir trauern zusammen mit seiner Ehefrau, Liu Xia, und anderen Mitgliedern seiner Familie, die einen unermesslichen Verlust zu beklagen haben. Wir müssen alles tun, was wir können, um den unrechtmässigen Hausarrest und die Überwachung von Liu Xia zu beenden und dafür zu sorgen, dass sie von den chinesischen Behörden nicht länger verfolgt wird.»

«FREE LIU XIA»: Zur Online-Aktion an die chinesische Regierung (englisch)