China, autonome Region Tibet Freiheit für Tashi Wangchuk!

15. Januar 2018
Seit zwei Jahren ist der tibetische Lehrer Tahsi Wangchuk in Haft, weil er kritisiert hatte, dass in den Schulen kein Unterricht in tibetischer Sprache stattfinden kann. Fordern Sie vom zuständigen General-staatsanwalt die sofortige Freilassung und senden Sie Tahsi Wangchuk eine Solidaritätsbotschaft.

Tashi Wangchuk setzte sich dafür ein, dass die tibetische Sprache verstärkt in Schulen gelehrt wird, die in von TibeterInnen bewohnten Gebieten liegen. Derzeit ist Mandarin die einzige Unterrichtssprache. In sozialen Medien drückte er seine Sorge darüber aus, dass die meisten tibetischen Kinder ihre Muttersprache nicht fliessend sprechen können. Zudem äusserte er sich besorgt darüber, dass die tibetische Kultur schrittweise aussterbe. Aufgrund dessen sitzt er seit Januar 2016 in Untersuchungshaft. Er wurde geschlagen, und es ist ihm verboten, seine Familie zu sehen. Am 4. Januar 2018 verhandelte ein Gericht in Yushu seinen Fall. Beieiner Verurteilung drohen ihm wegen «Anstiftung zum Separatismus» bis 15 Jahre Haft. Amnesty betrachtet Tashi Wangchuk als Gewissensgefangenen und fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.   

Hintergrund

Ein kurzer, von der New York Times 2015 produzierter Dokumentarfilm «A Tibetan’s Journey for Justice» erzählt die Geschichte von Tashi Wangchuks Reise nach Peking, wo er juristische Unterstützung für sein Vorhaben suchte, eine Klage gegen örtliche BeamtInnen einzureichen, weil die tibetische Sprache in den Schulen nicht gelehrt wird. Keine Kanzlei wollte sich der Klage annehmen und der staatlich finanzierte Fernsehsender CCTV lehnte Tashi Wangchuks Bitte ab, über die Situation zu berichten. Die Polizei benutzte das Filmmaterial als Beweis, dass er durch den Versuch, das internationale Ansehen der chinesischen Regierung und ihrer Politik gegenüber ethnischen Minderheiten in Misskredit zu bringen, absichtlich zum «Separatismus» aufgehetzt habe. Ethnische TibeterInnen werden in China diskriminiert und in der Wahrnehmung ihrer Rechte auf Religions-, Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt. Tibetische Mönche, SchriftstellerInnen, Demonstrierende und AktivistInnen werden immer wieder wegen ihres friedlichen Aktivismus inhaftiert.

Brief- und Solidaritätsaktion

Wenden Sie sich an den Generalstaatsanwalt in Yushu und fordern Sie die Freilassung von Tashi Wangchuk und senden Sie Tashi Wangchuk eine kurze Solidaritätsbotschaft auf Tibetisch ins Gefängnis!

Zum Musterbrief an den Staatsanwalt (englisch).

Zum Solidaritätsbrief