Fast ein Jahr nach dem Tod ihres Ehemannes, des Gewissensgefangenen und Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, ist Liu Xia endlich frei und auf dem Weg nach Deutschland. Der Schriftsteller und Menschenrechtler Xiaobo war am 25. Dezember 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Bis kurz vor seinem Tod am 13. Juli 2017 war er in einem 500 Kilometer von seiner Heimatstadt Peking entfernten Gefängnis inhaftiert.
Liu Xia hatte ihren Ehemann nie aufgegeben und wurde deshalb brutal bestraft. Acht Jahre verbrachte sie unter Hausarrest und wurde ständig überwacht und schikaniert. In einem erschütternden Telefonat hatte sie unlängst erklärt, zu sterben bereit zu sein. Amnesty International hatte sich zusammen mit anderen Organisationen seit Jahren für ihre Freilassung eingesetzt. Amnesty hofft, dass nun auch der Druck auf die in China verbleibenden Angehörigen endet.
Die Freilassung von Liu Xia ist eine gute Nachricht. Viele andere Gewissensgefangene bleiben jedoch hinter Gittern – so beispielsweise der Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang. Fordern Sie seine sofortige Freilassung und unterschreiben Sie unsere weltweite Online-Petition (englisch).