Dem Menschenrechtsanwalt Jiang Tianyong wurde 2009 aufgrund seines Aktivismus die Anwaltslizenz entzogen. Er setzte seine Arbeit als Menschenrechtsverteidiger jedoch trotz anhaltender Schikane, Inhaftierung und körperlicher Übergriffe fort.
Das Mittlere Volksgericht der Stadt Changsha sprach Jiang Tianyong am 21. November 2017 der «Anstiftung zum Umsturz der Staatsmacht» schuldig. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis und einem dreijährigen Entzug seiner politischen Rechte verurteilt. Im Gefängnis verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide. Eigenen Angaben zufolge wurde er gezwungen, zweimal am Tag ein unbekanntes Medikament einzunehmen. Sein Vater sah, wie er an einen Eisenstuhl gefesselt war.
Vor seiner Inhaftierung wurde Jiang Tianyong in einem Krankenhaus falsch diagnostiziert. Die Ärzte hatten offenbar Anweisungen von den Behörden erhalten.
Seit dem 28. Februar 2019 ist Jiang Tianyong wieder frei, wird jedoch streng überwacht. Er muss dringend ärztlich untersucht werden. Bisher war es ihm jedoch nicht möglich, einen Arzttermin zu vereinbaren, da er befürchtet, seine medizinische Versorgung könnte durch die Anwesenheit seiner ÜberwacherInnen beeinflusst werden. Da er das Land nicht verlassen darf, kann er auch keine Gesundheitsversorgung im Ausland in Anspruch nehmen.
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