Die Polizei hat Ai Weiwei am 3. April am Flughafen in Peking verhaftet. Seine Frau und mehrere Mitarbeitende seines Ateliers wurden am Wochenende ebenfalls für kurze Zeit festgehalten.
«Ai Weiwei war noch nicht einmal an den Aufrufen zu 'Jasmin-Protesten' beteiligt. Es scheint keinen anderen Grund für seine Festnahme zu geben, als dass die Machthaber demonstrieren wollen, dass in China die Zeit für offenen Dissens vorbei ist», sagte Sam Zarifi, Experte für den asiatisch-pazifischen Raum bei Amnesty International.
Seit Ende Februar von den Protestbewegungen in Nahost und Nordafrika inspirierte Aufrufe zu einer chinesischen 'Jasmin-Revolution' im Internet zirkulieren, hat die chinesische Regierung Dutzende Aktivisten, Anwälte und Blogger festgenommen.
«Wir haben bereits gesehen, welche abschreckende Wirkung die im Zusammenhang mit der Jasmin-Revolution stehenden Festnahmen in den vergangenen Monaten auf chinesische MenschenrechtsverteidigerInnen und Online-Aktivisten hatten. Ai Weiweis Inhaftierung bedeutet eine weitere Verschärfung der Lage», sagte Sam Zarifi.
«Wenn die Machthaber diesen weltberühmten Künstler am helllichten Tag am Pekinger Flughafen abführen, ist es erschreckend daran zu denken, wie sie andere, weniger bekannte Regimekritiker behandeln könnten.»
Mehr Informationen auf www.amnesty.org (auf Englisch)