Laut dem Nobelpreiskomitee werden Afghanistan, China, Kolumbien, Kuba, Ägypten, Iran, Irak, Kasachstan, Marokko, Pakistan, die Philippinen, Russland, Saudi Arabien, Serbien, Sudan, Tunesien, die Ukraine, Venezuela und Vietnam nicht an der Verleihung teilnehmen. «China setzt hinter den Kulissen alles daran, die Regierungen von der Teilnahme an der Nobelpreisverleihung abzuhalten. Die chinesische Regierung bedient sich dabei einer Kombination aus politischem Druck und wirtschaftlicher Erpressung», sagte Sam Zarifi, Asien-Experte bei Amnesty International.
«Die Tatsache, dass sich trotz des massiven Drucks nur einige wenige Länder beeinflussen liessen, zeigt, wie inakzeptabel die Forderungen sind. Regierungen und internationale Institutionen müssen sich auch weiterhin dieser Art von Schikane widersetzen.»
Bedenkliche Beeinflussung
«China hat einige grosse wirtschaftliche Fortschritte gemacht, aber die Regierungen der Welt sollten sich nicht durch das wirtschaftliche Wachstum Chinas blenden lassen. Die Menschen in China wollen Teil der globalen Diskussion über Menschenrechte sein - und wir sollten alles tun, um sie vollständig einzubeziehen», so Sam Zarifi.
Liu Xiaobo wird den Friedensnobelpreis nicht entgegennehmen können. Er wurde in China zu elf Jahren Gefängnis verurteilt, nur weil er sein Recht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen hat.