Amnesty betrachtet Liu Xiaobo als gewaltlosen politischen Gefangenen und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung. Er hatte sich über Jahre konsequent friedlich für Veränderungen in China engagiert. Nach dem blutigen Vorgehen der chinesischen Behörden gegen die Demokratiebewegung 1989 verbrachte Liu Xiaobo mehrere Jahre in Haft. 1996 kam er ausserdem für drei Jahre in ein Lager zur «Umerziehung durch Arbeit».
Zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verfasste er mit anderen die «Charta 08». Darin werden nicht nur politische und rechtliche Reformen, sondern insbesondere auch der Schutz der Menschenrechte eingefordert. Mittlerweile haben mehrere Tausend Chinesen und Chinesinnen die «Charta 08» unterschrieben. Viele davon sind von den chinesischen Behörden verhört und schikaniert worden.
Wer sich heute für die Einhaltung der Menschenrechte in China einsetzt, muss weiterhin mit staatlicher Verfolgung rechnen. Dies zeigt auch die Geschichte von Mao Hengfeng. Sie demonstrierte während des Prozesses gegen Liu Xiaobo vor dem Gerichtsgebäude und forderte mehr Meinungsfreiheit. Heute sitzt die Mutter von drei Kindern in einem der zahlreichen «Umerziehungslager». Ein Gericht verurteilte sie wegen «Störung der öffentlichen Ordnung» zu 18 Monaten Haft.
Die Menschenrechtsverteidigerin wurde bereits bei früheren Verhaftungen gefoltert. Ihre Familie befürchte, dass Mao Hengfeng wieder in Gefahr ist, gefoltert zu werden. Deshalb braucht Mao Hengfeng unsere Unterstützung. Fordern Sie von den chinesischen Behörden ihre Freilassung, und schicken Sie ihr eine Solidaritätsbotschaft nach China. marathon.amnesty.ch