Rotschlammbecken bei Lanjigarh, 23. Mai 2011 © Amnesty International
Rotschlammbecken bei Lanjigarh, 23. Mai 2011 © Amnesty International

Vedanta-Pläne Die Sicht des Konzerns und die Realität in Orissa

August 2012
Mitte August 2012 hat der britische Rohstoffriese Vedanta mit einem eigenen Bericht über seine Ausbaupläne für die Aluminiumraffinerie in Orissa auf die Kritik reagiert, die Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen gegenüber diesem Projekt geübt hatten. Auf dem Spiel stehen die Rechte der dort lebenden Volksgruppe der Dongria Kondh, die zu den ältesten indischen Urvölkern gehören und fürchten die Zerstörung ihres Lebensraums befürchten.

Aus Sicht von Amnesty International klaffen die Behauptungen des Konzerns und die Realität vor Ort allerdings weit auseinander: «Vedanta hält die internationalen Standards für Minenbetreiber nicht ein. Die betroffene Bevölkerung wird nicht konsultiert, die Rechte der indigenen Völker werden verletzt», sagt Ramesh Gopalakrishnan, Experte von Amnesty International für Südostasien.

«Die Betreiber von Vedanta setzen sich in ihren Zukunftsplänen über die meisten Kritikpunkte von Amnesty International hinweg. Der Konzern muss seine Vorgehensweise grundlegend ändern, um seine Kritiker zu überzeugen. Die Einhaltung der Menschenrechte muss vor Ort gewährleistet sein, deshalb sollten die Investoren Druck auf das Unternehmen ausüben.»

Nicht nur NGOs sind über der schlechten Geschäftspraktiken von Vedanta besorgt: Auch indische Behörden, etwa die Nationale Menschenrechtskommission, haben in Orissa recherchiert.