Kampagnenplakat von Amnesty India für die «Bhima Koregaon 9» © Amnesty India
Kampagnenplakat von Amnesty India für die «Bhima Koregaon 9» © Amnesty India

Indien: Abgeschlossene Briefaktion für die «Bhima Koregaon 9» Verleumdungskampagnen gegen Menschenrechtsverteidiger

Briefe gegen das Vergessen November 2019
Neun AktivistInnen wurden 2018 festgenommen und unter Indiens wichtigstem Antiterrorgesetz angeklagt. Amnesty International ist jedoch der Ansicht, dass die strafrechtliche Verfolgung der AktivistInnen politisch motiviert ist und darauf abzielt, RegierungskritikerInnen zu unterdrücken.

Die indischen Behörden haben 2018 im Zuge des harten Vorgehens gegen Menschenrechtsverteidigerinnen neun bekannte Aktivisten und Aktivistinnen festgenommen. Die Polizei behauptet, die Aktivistinnen -  Sudha Bharadwaj, Shoma Sen und Rona Wilson sowie die Aktivisten Surendra Gadling, Mahesh Raut, Arun Ferreira, Sudhir Dhawale, Vernon Gonsalves und Varavara Ra - seien an Gewalt zwischen Dalits und Hindu-NationalistInnen im indischen Bundesstaat Maharashtra beteiligt gewesen.

Nach der Festnahme kam es zu einer Verleumdungskampagne gegen die AktivistInnen, die auch als «Bhima Koregaon 9» bekannt sind. Die Regierung warf ihnen vor, sie seien gegen Indien aktiv. Doch in den Gemeinden, in denen die AktivistInnen tätig sind, sieht man das völlig anders. Die «Bhima Koregaon 9» sind für viele NationalheldInnen, die sich mutig für die Rechte der marginalisiertesten Menschen im Land einsetzen.

Die neun AktivistInnen wurden unter dem Gesetz zur Verhütung von Straftaten (Unlawful Activities Prevention Act – UAPA), Indiens wichtigstem Antiterrorgesetz, angeklagt. Amnesty International ist der Ansicht, dass die strafrechtliche Verfolgung der AktivistInnen politisch motiviert ist und darauf abzielt, RegierungskritikerInnen zu unterdrücken.

In den letzten Jahren zeigt sich in der indischen Zivilgesellschaft ein zunehmender Trend zur Dämonisierung und Kriminalisierung von Personen, die sich innerhalb von Organisationen und als Einzelpersonen gegen die Menschenrechtsverletzungen der ärmsten und am stärksten benachteiligten und ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen stellen. Es liegt in der Verantwortung der Regierung und den Behörden, umgehend Massnahmen zu ergreifen, um diesen Trend zu stoppen.
 

Abgeschlossene Briefaktion