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Indonesien: Abgeschlossene Briefaktion für Johan Teterissa Aktivist seit 2007 willkürlich inhaftiert

Briefe gegen das Vergessen Juli 2016
Johan Teterissa, ein Grundschullehrer und politischer Aktivist aus der indonesischen Provinz der Molukken, leistet derzeit eine 15-jährige Haftstrafe in der Strafvollzugsanstalt Batu auf der Insel Nusakambangan in Zentral-Java ab. Er wurde am 29. Juni 2007 festgenommen, nachdem er gemeinsam mit 22 weiteren politischen AktivistInnen in Ambon, der Hauptstadt der Provinz der Molukken, an einer friedlichen Demonstration teilgenommen hatte.

Die Protestveranstaltung fand vor den Augen des damaligen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono statt, der einer Feier anlässlich des Nationalen Familientags beiwohnte. Während der Feier führten unter der Leitung Johan Teterissas mehrere AktivistInnen – überwiegend LehrerInnen und LandarbeiterInnen – einen traditionellen Kriegstanz auf und hoben am Ende die verbotene «Benang-Raja»-Flagge, die für die Unabhängigkeit der Südmolukken steht. Johan Teterissa wurde während seiner Festnahme, in Haft und bei seinen Verhören von Polizeikräften gefoltert und anderweitig misshandelt. Johan Teterissa gibt an, dass man ihn mit Waffen geschlagen und ihm einen harten runden Gegenstand in den Mund gesteckt habe, von dem er dachte, es sei eine Granate gewesen.

Gegen ihn und die übrigen AktivistInnen erging Anklage wegen «Rebellion» (makar). Johan Teterissa wurde in erster Instanz zu lebenslangem Freiheitsentzug verurteilt, später wurde sein Strafmass dann auf 15 Jahre Haft verkürzt.

Das Gefängnis, in dem er festgehalten wird, liegt 2.500 Kilometer von dem Wohnort seiner Familie entfernt, so dass es seiner Familie kaum möglich ist, ihn zu besuchen

Während seiner Zeit in Haft hat Johan Teterissa einige gesundheitliche Probleme entwickelt, für die er keine angemessene medizinische Behandlung erhielt.

Im November 2008 bezeichnete die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen die Haft von Johan Teterissa als willkürlich. Sie vertritt die Auffassung, das Verfahren von Johan Teterissa sei unfair gewesen und ihm sei die Freiheit entzogen worden, weil er seine Rechte auf freie Meinungsäusserung und Versammlungsfreiheit in friedlicher Weise wahrgenommen hat.

 

Abgeschlossene Briefaktion