Nuon Chea, 88 Jahre alt, and Khieu Samphan, 83, wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. «Dieser lang erwartete Gerichtsbeschluss ist ein entscheidender Schritt, um den Opfern des Rote-Khmer-Regimes Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und zeigt, wie wichtig es ist, gegen Straffreiheit vorzugehen», so Rupert Abbott, Kambodscha-Experte von Amnesty International.
«Die Tatsache, dass sich hochrangige Beamte der kambodschanischen Regierung zunächst geweigert hatten, in den Zeugenstand zu treten, sowie auch Vorwürfe politischer Einflussnahme in weiteren vor dem Völkermordtribunal behandelten Fällen geben Anlass zur Sorge und werfen Zweifel auf bezüglich der Fairness der Gerichtsverfahren und der Achtung des Rechts der Betroffenen, die volle Wahrheit über die mutmasslichen Verbrechen zu erfahren. Faire und wirksame Gerichtsverfahren sind wichtig, wenn mithilfe des Völkermordtribunals langfristig das sehr fragile Rechtssystem Kambodschas gestärkt und der weit verbreiteten Straffreiheit ein Ende gesetzt werden soll», betont Rupert Abbott.
«Das Völkermordtribunal muss seine Fälle zeitnah, fair und ohne politische Einflussnahme abschliessen. Dies erfordert die volle Unterstützung der kambodschanischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft. Amnesty International begrüsst den Beschluss des Völkermordtribunals, elf Wiedergutmachungsinitiativen für die Betroffenen anzuordnen, und fordert deren vollständige Umsetzung. Die Regierung in Kambodscha muss jedoch noch viel mehr tun, um die Schäden, die die Betroffenen erlitten haben, wiedergutzumachen.»