Der ehrenwürdige Luon Sovath bei der Preisverleihung  © Witness
Der ehrenwürdige Luon Sovath bei der Preisverleihung © Witness

Preisverleihung Kambodschanischer Mönch gewinnt Martin Ennals Award

2. Oktober 2012
Die Jury des Martin Ennals Preis für MenschenrechtsverteidigerInnen (MEP) hat heute in Genf den Gewinner des Martin Ennals Award 2012 nominiert. Die Wahl ist dabei auf den kambodschanischen Mönch Luon Sovath gefallen. Die Verleihung fand in der Victoria Hall in Genf statt.

Der ehrwürdige Luan Sovath ist ein buddhistischer Mönch von Siem Reap, Kambodscha. In 2009 wurde er Zeuge, wie seine Familie und andere DorfbewohnerInnen aus ihren Häusern vertrieben wurden. Seither ist er ein engagierter Aktivist gegen Zwangsräumungen, bei welchen die Menschen oftmals gewalttätig und mit keiner oder nur kleiner Kompensation aus ihrem Zuhause vertrieben werden. Obwohl der ehrenwürdige Luon Sovath, selbst ein gewaltfreier buddhistischer Mönch, immer wieder bedroht, verhaftet und entblösst wird, setzt er Videokameras, Gedichte und Lieder dazu ein, das Recht auf Behausung zu verteidigen. Doch seine Verfechtung berühren mächtige, wirtschaftliche Interesse. Die Bedrohungen gegen den ehrenwürdigen Luan Sovath sind sehr real.

Neben dem ehrwürdigen Luon Sovath war auch Nasrin Sotoudeh, eine Iranische Anwältin, die zur Zeit eine sechsjährige Gefängnisstrafe aufgrund ihrer Menschenrechtsarbeit absitzt, nominiert. Sie ist besonders für ihren Einsatz für Kinder- und Frauenrechte bekannt, insbesondere für zum Tode verurteilte Jugendliche. Zudem war das Bahrain Center for Human Rights, das ausführlich über Menschenrechtsverletzungen in Bahrain berichtet, nominiert. Viele der MitarbeiterInnen des Zentrums sind zur Zeit inhaftiert.

Die neue Vorsitzende der Martin Ennals Stiftung, Micheline Calmy-Rey, frühere Bundespräsidentin und Aussenministerin der Schweizer Regierung, sagte: « Durch das neue Format mit drei Nominierten, fiel die diesjährige Preisverleihung der Jury nicht leicht. Als buddhistischere Mönch hat der ehrwürdige Luan Sovath erreicht, dass Zwangsräumungen in Kambodscha ein grösseres Gehör finden.»

Der bekannteste Preis der Menschenrechtsbewegung

Der Martin Ennals Preis für MenschenrechtsverteidigerInnen ist eine einzigartige Zusammenarbeit der zehn führenden Menschenrechtsorganisationen zum weltweiten Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen. Die Jury besteht aus den folgenden Organisationen: Amnesty International, Human Rights Watch, Human Rights First, International Federation for Human Rights, World Organisation Against Torture, Front Line, International Commission of Jurists, German Diakonie, International Service for Human Rights und HURIDOCS.