Briefe gegen das Vergessen: Thao Moua und Pa Fue Khang Zwei Angehörige der Hmong in Haft

Thao Moua und Pa Fue Khang, die der ethnischen Minderheit der Hmong in Laos angehören, verbüssen eine Haftstrafe von 12 beziehungsweise 15 Jahren, weil sie zwei europäische Journalisten und deren ...

Moua und Khnag © Privat

Thao Moua und Pa Fue Khang, die der ethnischen Minderheit der Hmong in Laos angehören, verbüssen eine Haftstrafe von 12 beziehungsweise 15 Jahren, weil sie zwei europäische Journalisten und deren Dolmetscher unterstützt hatten. Thao Moua, Pa Fue Khang und ein dritter Mann namens Char Yang arbeiteten als Dschungelführer für die beiden Journalisten. Sie wurden am 4. Juni 2003 festgenommen.

Die Journalisten wollten über die Situation der Hmong berichten, die sich in den Dschungelregionen von Laos versteckt halten. Die Hmong werden immer wieder von der laotischen Armee angegriffen, müssen deshalb ständig ihren Aufenthaltsort wechseln und sind somit Hunger und Krankheiten ausgesetzt.

Während der Untersuchungshaft hielt man die drei Männer in Fussketten und schlug sie mit Stöcken und Fahrradketten. Thao Moua und Pa Fue Khang wurden gemeinsam mit den beiden Journalisten und deren Dolmetschern am 30. Juni 2003 in der Provinz Xieng Khouang vor Gericht gestellt. Char Yang konnte aus der Haft entkommen und wurde in Abwesenheit verurteilt.

Das Gerichtsverfahren dauerte weniger als drei Stunden. Thao Moua und Pa Fue Khang hatten keinen Rechtsbeistand, und der Ausgang des Verfahrens stand offenbar schon im Vornherein fest. Alle fünf Angeklagten wurden zu langen Haftstrafen verurteilt; die Journalisten und ihr Dolmetscher kamen jedoch frei und wurden am 9. Juli 2003 aus Laos ausgewiesen. Thao Moua und Pa Fue Khang wurden in das Samkhe-Gefängnis von Vientiane verlegt. Die Behörden haben seitdem nichts über ihren Verbleib bekannt gegeben. Nach Einschätzung von Amnesty International war das unfaire Gerichtsverfahren politisch motiviert.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Sehr geehrter Herr Premierminister,

Thao Moua und Pa Fue Khang, die der ethnischen Minderheit der Hmong in Laos angehören, verbüssen eine Haftstrafe von 12 beziehungsweise 15 Jahren, weil sie zwei europäische Journalisten und deren Dolmetscher unterstützt hatten. Thao Moua und Pa Fue Khang arbeiteten als Dschungelführer für die beiden Journalisten. Sie wurden am 4. Juni 2003 festgenommen.

Thao Moua und Pa Fue Khang wurden gemeinsam mit den beiden Journalisten und deren Dolmetschern am 30. Juni 2003 in der Provinz Xieng Khouang vor Gericht gestellt. Das Gerichtsverfahren dauerte weniger als drei Stunden. Thao Moua und Pa Fue Khang hatten keinen Rechtsbeistand. Alle fünf Angeklagten wurden zu langen Haftstrafen verurteilt; die Journalisten und ihr Dolmetscher kamen jedoch frei und wurden am 9. Juli 2003 aus Laos ausgewiesen. Thao Moua und Pa Fue Khang wurden in das Samkhe-Gefängnis von Vientiane verlegt. Die Behörden haben seitdem nichts über ihren Verbleib bekannt gegeben.

Ich fordere Sie höflich auf, Thao Moua und Pa Fue Khang freizulassen und alle Anklagen gegen sie fallen zu lassen, sofern sie keiner erkennbar strafbaren Handlung angeklagt werden und man ihnen keinen Prozess gemäss internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren gewährt. Ich bitte Sie zudem, sicherzustellen, dass die Behörden Informationen über den Verbleib und Gesundheitszustand von Thao Moua und Pa Fue Khang bekannt geben.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Juni 2010 |  Zurück zur Übersicht Juni 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren