Zulkiflee Anwar Ulhaque alias «Zunar» (Kampagnenbild von Amnesty) © Amnesty International
Zulkiflee Anwar Ulhaque alias «Zunar» (Kampagnenbild von Amnesty) © Amnesty International

Malaysia: Abgeschlossene Briefaktion für Zunar Karikaturist droht Gefängnis wegen Tweets

Briefe gegen das Vergessen Januar 2016
Die Meinungsfreiheit in Malaysia gerät immer stärker unter Druck. Dem bekannten Karikaturisten Zunar droht eine jahrzehntelange Haftstrafe, nur weil er sich auf Twitter kritisch über die Justiz geäussert hat.

Der Karikaturist Zulkiflee Anwar Ulhaque – genannt Zunar – nimmt in seinen Zeichnungen häufig politische Missstände wie Korruption oder Wahlbetrug aufs Korn. Weil er sich auf Twitter kritisch über die Verurteilung eines malaysischen Oppositionsführers geäussert hat, droht ihm jetzt eine jahrzehntelange Gefängnisstrafe. Zunar ist auf Grundlage des «Gesetzes gegen staatsgefährdende Aktivitäten» angeklagt. Das drakonische Gesetz stammt noch aus der Kolonialzeit. Die malaysische Regierung greift immer häufiger darauf zurück, um Diskussionen zu unterbinden und kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Allein im ersten Halbjahr 2015 wurden mehr als 40 JournalistInnen, AkademikerInnen, Anwälte und AktivistInnen wegen «staatsgefährdender Aktivitäten» verhört, inhaftiert oder angeklagt. Die Behörden haben Zunar seit Jahren im Visier, und die Polizei durchsuchte mehrfach das Büro des Zeichners. Er wurde immer wieder drangsaliert und inhaftiert. Seine Bücher mit Karikaturen wurden verboten und beschlagnahmt.


Abgeschlossene Briefaktion