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Am Abend des 25. September begannen die Behörden, gegen die Demonstrierenden vorzugehen. Rund 300 Personen wurden bei diesem ersten Polizeieinsatz verhaftet. In den darauffolgenden Tagen und Wochen wurden in einer blutigen Repressionswelle Tausende von weiteren TeilnehmerInnen der friedlichen Protestkundgebungen, ehemalige Führungspersonen der studentischen Protestbewegung von 1988 sowie leitende Persönlichkeiten der demokratischen Oppositionspartei NLD festgenommen. Die fortgesetzten Festnahmen stehen in eklatantem Widerspruch zu Zusagen der Regierung von Myanmar, mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten.
Repression und katastrophale Haftbedingungen
Ende Oktober 2007 wurden etwas mehr als hundert Personen wieder freigelassen, darunter auch die Schauspieler Par Par Lay und Zargana (alias Ko Thura), für die sich Amnesty International mit Briefaktionen eingesetzt hatte. Hunderte, wenn nicht gar Tausende sitzen aber noch immer in Haft, und die Festnahmen gehen laut aktuellen Informationen weiter. In vielen Fällen ist nach wie vor nicht bekannt, wo und unter welchen Bedingungen die Betroffenen festgehalten werden. Freigelassene berichten zudem über grausame Haftbedingungen in den Gefängnissen, von Misshandlungen, katastrophalen hygienischen Zuständen, verbreiteten Krankheiten, fehlendem Zugang zu Gesundheitsversorgung und häufiger Isolationshaft.
Jahrelange Menschenrechtskrise
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In Myanmar sind systematische Menschenrechtsverletzungen seit Jahren weit verbreitet. Dazu gehören auch Zwangsarbeit und die Rekrutierung von Kindersoldatinnen und –soldaten. Gesetze stellen die friedliche Äusserung politisch abweichender Meinungen unter Strafe. Ende 2006 befanden sich die meisten wichtigen OppositionsführerInnen im Gefängnis oder unter Hausarrest, zusammen mit mehr als 1'160 politischen Gefangenen, die unter immer schlimmeren Haftbedingungen in den Gefängnissen einsitzen. Häufig werden Leute willkürlich verhaftet und von der Aussenwelt abgeschnitten. Folter und andere grausame, erniedrigende und entwürdigende Behandlung sind an der Tagesordnung, besonders während Verhören und vor den Gerichtsverhandlungen. International geltende Standards für faire Gerichtsverfahren werden missachtet: Den Angeklagten erhalten meist keinen rechtlichen Beistand und die Anklage stützt sich immer wieder auf Geständnisse, die unter Folter erzwungen wurden.