Ma Khin Khin Leh wurde im Juli 1999 zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter und 17 anderen Personen in Bago, Myanmar festgenommen. Das Kind wurde nach fünf Tagen freigelassen, Ma Khin Khin Leh jedoch weiterhin festgehalten.
Grund war eine für den 19. Juli 1999 geplante Kundgebung, die die Lehrerin gemeinsam mit ihrem Ehemann und anderen pro-demokratischen AktivistInnen organisiert hatte. Sie wollten gegen die hohen Lebensmittelpreise und die tiefen Löhne in ihrem Land protestieren.
Am 3. Dezember 1999 wurde sie wegen «Anstiftung zur Unruhe» zu lebenslanger Haft verurteilt, was sogar für die Verhältnisse in Myanmar eine sehr hohe Strafe darstellte. Ma Khin Khin Lehs Gesundheitszustand verschlechterte sich im Gefängnis dramatisch. Sie litt unter Folter und Misshandlungen.
Amnesty International hatte sich mit Tausenden von Briefen für die junge Frau eingesetzt. Die Organisation begrüsst die Freilassung sehr, erinnert aber auch daran, dass in Myanmar weiterhin rund 2'100 Gewissensgefangene hinter Gittern sitzen.