Im November 2007 wurde Su Su Nway jedoch festgenommen, weil sie in der Nähe eines Hotels in Rangun, in dem sich der UN-Sonderberichterstatter zu Menschenrechten in Myanmar aufhielt, ein regierungskritisches Plakat hochhielt. Dafür wurde sie zu acht Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Sie wurde zunächst im Insein-Gefängnis in Rangun festgehalten, doch kurz nach ihrer Verurteilung kam sie in ein anderes, weit entferntes Gefängnis. Seit August 2009 befindet sie sich im Hkamti-Gefängnis, einem der abgelegensten Gefängnisse im Norden des Landes. Viele Gefangene haben sich dort mit Malaria infiziert.
Su Su Nway leidet an angeborenen Herzproblemen und hohem Blutdruck. Ihr Gesundheitszustand verschlimmert sich durch die Zustände im Gefängnis und durch die Tatsache, dass sie dort keine ausreichende medizinische Behandlung erhält. Sie wurde zeitweise mit Einzelhaft bestraft, durfte keine Besuche ihrer Familie empfangen und erhielt weder genug zu essen noch saubere Kleidung.
Amnesty International betrachtet Su Su Nway als Gewissensgefangene, welche einzig aufgrund der friedlichen Ausübung ihres Rechts auf Meinungsfreiheit festgenommen wurde. Amnesty International verlangt die sofortige Freilassung von Su Su Nway und fordert die Behörden Myanmars auf, sicherzustellen, dass Su Su Nway in der Haft nicht gefoltert oder misshandelt wird sowie, dass sie ausreichende medizinische Versorgung erhält.
Forderungen der abgeschlossenen Aktion
Sehr geehrter Herr General
Ich schreibe Ihnen bezüglich Su Su Nway, welche derzeit eine Gefängnisstrafe im abgelege-nen Hktami-Gefängnis verbüsst. Im November 2007 hielt sie in der Nähe eines Hotels in Rangun, in dem sich der UN-Sonderberichtserstatter zu Menschenrechten in Myanmar auf-hielt, ein regierungskritisches Plakat in die Höhe. Daraufhin wurde sie festgenommen und zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Amnesty International hält Su Su Nway für eine Gewissensgefangene, die ausschliesslich aufgrund ihrer freien Meinungsäusserung und ihres friedlichen Engagements für die Men-schenrechte in Haft gehalten wird.
Daher fordere ich Sie auf:
- Su Su Nway unverzüglich und bedingungslos freizulassen
- dafür zu sorgen, dass sie – solange sie in Haft bleibt – in ein Gefängnis in der Nähe ihrer Familie in Yangun gebracht wird, sodass sie regelmässig Besuche ihrer Angehörigen empfangen kann.
- sicherzustellen, dass Su Su Nway weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird sowie zu gewährleisten, dass sie Zugang zu einem Anwalt ihrer Wahl erhält.
Hochachtungsvoll
Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom November 2010 | Zurück zur Übersicht November 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren