Anfang 2015 kam es in Myanmar zu weitgehend friedlichen Protesten von Studierenden. Sie richteten sich gegen ein neues Bildungsgesetz, wonach künftig allein die Regierung über Lehrinhalte an Hochschulen entscheidet und Studierende keine unabhängigen Vereinigungen mehr bilden dürfen. Im März löste die Polizei einen Protestmarsch von Studierenden gewaltsam auf, bevor er die Stadt Rangun erreichte. Hunderte Beamte gingen mit Schlagstöcken auf die Demonstrierenden los, es gab viele Verletzte. Mehr als 100 Personen wurden festgenommen, darunter auch Phyoe Phyoe Aung, die den Marsch mitorganisiert hatte. Die Aktivistin und viele andere Studierende sind seither inhaftiert, zum Teil in Einzelhaft. Sie haben nur eingeschränkten Zugang zu einem Rechtsbeistand. Die Anklagepunkte sind höchst fragwürdig. Phyoe Phyoe Aung und einige weitere Personen müssen mit Gefängnisstrafen von bis zu neun Jahren rechnen. Die Behörden gehen weiterhin im ganzen Land massiv gegen politisch aktive Jugendliche und Studierende vor.
Abgeschlossene Briefaktion