Das Gefängnis von Sittwe in Rakhine , in welchem politische Gefangene festgehalten wurden . © Nicholas Farrelly
Das Gefängnis von Sittwe in Rakhine , in welchem politische Gefangene festgehalten wurden . © Nicholas Farrelly

Myanmar Rakhine: Am Rand einer humanitären Katastrophe

5. September 2017
Die Restriktionen, mit denen die Regierung von Myanmar den Zugang internationaler Hilfe in der Region Rakhine beschränkt, setzen das Leben Zehntausender aufs Spiel. Die dortige Bevölkerung, hauptsächlich Angehörige der Minderheit der Rohingya, ist auch Opfer schwerwiegender Übergriffe im Rahmen unverhältnismässiger Militäroperationen.

VertreterInnen von Amnesty International sind gegenwärtig in Bangladesh und versuchen, die Lage für einen späteren ausführlicheren Bericht detailliert zu dokumentieren. Dies betrifft sowohl massive Menschenrechtsverbrechen als auch die Verweigerung des Zugangs humanitärer Hilfe durch die Uno und Nichtregierungsorganisationen:

  • Internationalen Helfern wird der Zugang zu den Vertriebenen in der Krisenprovinz Rakhine verwehrt: Zehntausende Menschen sind deswegen in Lebensgefahr. Die Behörden Myanmars müssen humanitären Organisationen sofortigen und uneingeschränkten Zugang zu den Hilfsbedürftigen gewähren.
  • Nach Uno-Schätzungen sind bereits 90'000 Rohingya aus Myanmar nach Bangladesch geflohen. 11'000 Menschen anderer ethnischer Minderheiten wurden von den Behörden evakuiert. Tausende von Menschen – die meisten davon vom Volk der Rohingya – sind in die Berge im Norden der Provinz Rakhine geflüchtet. Dorthin haben die Uno und internationale NGO keinen Zugang. Doch auch in anderen Teilen der Provinz ist die Arbeit der Helfer stark eingeschränkt worden.
  • Rohingya-Flüchtlinge, die es bis nach Bangladesch schafften, berichteten von schrecklichen Übergriffen der Sicherheitskräfte: Menschen seien auf der Flucht erschossen worden, ganze Dörfer niedergebrannt.

Mehr Informationen in der internationalen Medienmitteilung (englisch)