Briefe gegen das Vergessen: Sanjiv Kumar Karna Student verschwunden

Sanjiv Kumar Karna, ein 24-jähriger Student, veranstaltete mit einer Gruppe von Freunden am 8. Oktober 2004 in Janakpur ein Picknick, als er und zehn seiner Freunde von Angehörigen der Sicherheitskräfte festgenommen wurden. Die Sicherheitskräfte schlugen brutal auf sie ein und verhörten sie. Sechs von ihnen kamen später wieder frei.

Sanjiv Kumar Karna und sein jüngerer Bruder Rajiv Labh, der zum Internationalen Tag des Vershwindens bei AI-Nepal spricht. © privat Sanjiv Kumar Karna und sein jüngerer Bruder Rajiv Labh, der zum Internationalen Tag des Vershwindens bei AI-Nepal spricht. © privat

Von Sanjiv Kumar Karna hingegen und vier seiner Freunde – Durgesh Kumar Labh, Pramod Narayan Mandal, Shailendra Yadav und Jitendra Jha – fehlt bis heute jede Spur. Die Festnahme von Sanjiv Kumar Karna steht mit grosser Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit seinem Interesse an Hochschulpolitik und seiner früheren Mitgliedschaft in der Studierendenvereinigung All Nepal National Independent Student Union – Revolutionary (ANNISU-R), die mit der Kommunistischen Partei Nepals (Maoisten, CPN-M) in Verbindung gebracht wird. 1998 trat Sanjiv Kumar Karna aus der ANNISU-R aus, und laut Aussage seiner Familie hat er nie bei der CPN-M mitgewirkt.

Die Polizei und das Innenministerium leugnen jegliche Beteiligung der Polizei an den Festnahmen. 2006 erklärte die nepalesische Armee, dass alle fünf Studenten im Rahmen einer «Polizeiaktion» am Tag der Verhaftung getötet wurden. Diese Aussagen sind jedoch nicht bestätigt. Die Armee teilte Amnesty International mit, dass die Untersuchung abgeschlossen sei, und bestreitet ihre Beteiligung am Verschwindenlassen der Männer.

Der Vater von Sanjiv Kumar Karna und eine weitere Familie verfassten am 10. Juli 2006 einen sogenannten First Information Report (FIR). Diese Beschwerde verpflichtet die Polizei zu einer Untersuchung der Geschehnisse. Bisher wurden jedoch noch keinerlei Fortschritte in den Ermittlungen erzielt.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Sehr geehrter Herr Polizeiinspektor

Sanjiv Kumar Karna, ein 24-jähriger Student, veranstaltete mit einer Gruppe von Freunden am 8. Oktober 2004 in Janakpur ein Picknick, als er und zehn seiner Freunde von Angehörigen der Sicherheitskräfte festgenommen wurden. Die Sicherheitskräfte schlugen brutal auf sie ein und verhörten sie. Sechs von ihnen kamen später wieder frei. Von Sanjiv Kumar Karna hingegen und vier seiner Freunde – Durgesh Kumar Labh, Pramod Narayan Mandal, Shailendra Yadav und Jitendra Jha – fehlt bis heute jede Spur. Die Festnahme von Sanjiv Kumar Karna steht mit grosser Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit seinem Interesse an Hochschulpolitik und seiner früheren Mitgliedschaft in der Studierendenvereinigung All Nepal National Independent Student Union – Revolutionary (ANNISU-R), die mit der Kommunistischen Partei Nepals (Maoisten, CPN-M) in Verbindung gebracht wird. 1998 trat Sanjiv Kumar Karna aus der ANNISU-R aus, und laut Aussage seiner Familie hat er nie bei der CPN-M mitgewirkt.

Die Polizei und das Innenministerium leugnen jegliche Beteiligung der Polizei an den Festnahmen. 2006 erklärte die nepalesische Armee, dass alle fünf Studenten im Rahmen einer «Polizeiaktion» am Tag der Verhaftung getötet wurden. Diese Aussagen sind jedoch nicht bestätigt. Die Armee teilte Amnesty International mit, dass die Untersuchung abgeschlossen sei, und bestreitet ihre Beteiligung am Verschwindenlassen der Männer.

Der Vater von Sanjiv Kumar Karna und eine weitere Familie verfassten am 10. Juli 2006 einen sogenannten First Information Report (FIR). Diese Beschwerde verpflichtet die Polizei zu einer Untersuchung der Geschehnisse. Bisher wurden jedoch noch keinerlei Fortschritte in den Ermittlungen erzielt.

Ich bin sehr besorgt über diese Situation und fordere Sie auf, das Verschwindenlassen von Sanjiv Kumar Karna und seinen vier Freunden unverzüglich aufzuklären, die Verantwortlichen zu ermitteln und strafrechtlich zu verfolgen sowie die Ergebnisse der Untersuchungen zu veröffentlichen. Zudem ist es unabdingbar, dass die mutmasslichen Gräber geschützt werden und eine professionelle Exhumierung stattfindet, um Beweise sicherzustellen, die vor Gericht zulässig sind.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Oktober 2010 | Zurück zur Übersicht Oktober 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren