«Briefe gegen das Vergessen» Südkoreaner verhaftet und gefoltert

Der südkoreanische Staatsbürger Kang Gun wurde in China von nordkoreanischen AgentInnen verschleppt, nachdem er zuletzt am 4. März 2005 in der an Nordkorea grenzenden Provinz Jilin gesehen worden ...

Kan Gun © Privat

Der südkoreanische Staatsbürger Kang Gun wurde in China von nordkoreanischen AgentInnen verschleppt, nachdem er zuletzt am 4. März 2005 in der an Nordkorea grenzenden Provinz Jilin gesehen worden war.

Berichten zufolge brachte man ihn über die Grenze nach Nordkorea und hielt ihn dort sechs Monate lang in einer Einrichtung des Staatssicherheitsdienstes in Chongjin in der Provinz Nord-Hamgyong fest. Dort wurde er verhört und möglicherweise gefoltert. Danach brachte man ihn in eine Hafteinrichtung in der Hauptstadt Pjöngjang. Er ist in Gefahr, gefoltert oder sogar hingerichtet zu werden.

Kang Gun wuchs in Nordkorea auf und arbeitete später beim Nationalen Sicherheitsdienst. Im Jahr 2000 floh er nach China und dann nach Südkorea, wo er die südkoreanische Staatsbürgerschaft annahm. 2004 begann er, auf Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea aufmerksam zu machen und agierte als Fluchthelfer für NordkoreanerInnen, die nach Südkorea gelangen wollten. Im Februar 2004 übermittelte er einem japanischen Fernsehsender geheime Videoaufzeichnungen aus einem Lager für politische Gefangene in der Provinz Süd-Hamgyong.

Jedes Jahr überqueren hunderte NordkoreanerInnen die Grenze nach China. Seit den 1990er Jahren sind Tausende dabei festgenommen und nach Nordkorea abgeschoben worden. Vielen drohen bei ihrer Rückkehr lange Haftstrafen und Folter, einige werden hingerichtet.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

Der südkoreanische Staatsbürger Kang Gun wurde in China von nordkoreanischen AgentInnen verschleppt, nachdem er zuletzt am 4. März 2005 in der an Nordkorea grenzenden Provinz Jilin gesehen worden war. Berichten zufolge brachte man ihn über die Grenze nach Nordkorea und hielt ihn dort sechs Monate lang in einer Einrichtung des Staatssicherheitsdienstes in Chongjin fest. Dort wurde er verhört und möglicherweise gefoltert. Danach brachte man ihn in eine Hafteinrichtung in der Hauptstadt Pjöngjang.

Ich fordere Sie auf, sehr geehrter Herr Vorsitzender, dass Kang Gun entweder freigelassen wird und Nordkorea verlassen darf, oder einer erkennbar strafbaren Handlung angeklagt wird und umgehend ein faires Gerichtsverfahren erhält. Ich bitte Sie, die Inhaftierung von Kang Gun zu bestätigen und seinen Haftort bekannt zu geben.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der «Briefe gegen das Vergessen» von November 2009
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