Eine neue Analyse von Satellitenbildern des Ch’oma-Bong-Tals, aufgenommen zwischen 2006 und Februar 2013, belegt, dass Nordkorea rund um dieses Tal und seine Bewohnerinnen und Bewohner einen Sicherheitsgürtel von 20 Kilometern gezogen hat, mit neuen Checkpoints für den Zugang und einer Reihe von mutmasslichen Wachtürmen. Offenbar soll die Kontrolle über die Bevölkerung in unmittelbarer Nähe des Gefangenenlagers Nr. 14 intensiviert werden. Die Trennlinie zwischen den Hunderttausenden in Straflagern inhaftierten politischen Gefangenen und der benachbarten Zivilbevölkerung wird damit immer unschärfer.
«Eigentlich suchten wir nach Beweisen für ein neues oder erweitertes Gefangenenlager», kommentiert Länderexpertin Christine Heller von Amnesty International die Resultate der Satellitenbild-Analyse. «Doch was wir gefunden haben, ist fast noch beunruhigender. Es zeigt, welches Ausmass die allgemeine Repression und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Nordkorea inzwischen angenommen haben.»
Mit Blick auf den Uno-Menschenrechtsrat, der sich in seiner März-Session mit der Lage in Nordkorea befassen wird, wiederholt Amnesty International die dringende Aufforderung an die Uno, eine Untersuchungskommission nach Nordkorea zu entsenden. Sie soll Menschenrechtsverletzungen einschliesslich Verbrechen gegen die Menschlichkeit umfassend dokumentieren, die auch unter dem neuen Herrscher Kim Jong Un weitergehen.
Amnesty-Bericht zur Analyse der Satellitenbilder.
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Medienmitteilung veröffentlicht: Bern, 7.3.2013
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