Der Krankenwagen, in dem sich Shams Baloch, seine Mutter und weitere Familienmitglieder befanden, wurde an einem Kontrollpunkt des «Frontier Corps», einer paramilitärischen Einheit des Innenministeriums, zwischen Khuzdar und Quetta angehalten. Laut Augenzeugen traf kurz darauf ein Wagen mit vier bewaffneten Männern in Zivil ein. Sie nahmen Shams Baloch mit und fuhren mit ihm in Richtung Quetta davon.
Ein Ermittlungsteam, das aus Polizeibeamten und Angehörigen des Geheimdienstes bestand, bestätigte den Vorfall. Die Familie von Shams Baloch wird inzwischen – vermutlich von den lokalen Behörden – unter Druck gesetzt, den Fall weder zu veröffentlichen noch weiter zu verfolgen. Die Angehörigen haben dennoch bei der Polizei Anzeige gegen das Frontier Corps erstattet und bei zahlreichen Regierungsstellen in Quetta Nachforschungen angestellt. Am 6. Juli 2010 beantragten sie beim Hohen Gericht von Belutschistan eine Vorführung von Shams Baloch vor einem Richter.
Im Februar 2011 wurden die beiden Rechtsanwälte, die Shams Balochs Fall und andere Fälle von Verschwindenlassen in Belutschistan vertreten, ebenfalls verschleppt. Einen der Rechtsanwälte liessen die Entführer nach einigen Tagen frei, der andere wird immer noch vermisst.
Diese Briefaktion ist abgeschlossen.
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