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Good News Asia Bibi konnte endlich Pakistan verlassen

15. Mai 2019
Asia Bibi, die wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt worden war und rund neun Jahre im Gefängnis verbrachte, konnte Pakistan endlich verlassen. Sie sei in Kanada angekommen und somit nun in Sicherheit.

Laut Angaben des pakistanischen Aussenministeriums vom 9. Mai hat Asia Bibi das Land verlassen und konnte nach Kanada ausreisen. Die pakistanische Christin war 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt, 2018 jedoch freigesprochen worden. «Was für eine Erleichterung», so Omar Waraich, verantwortlich für die Region  Südasien bei Amnesty International. «Asia Bibi und ihre Familie sind in Sicherheit. Sie hätte niemals inhaftiert, geschweige denn zum Tode verurteilt werden dürfen. Die Dimension dieses Unrechts zeigt sich auch darin, dass sie sogar nach ihrem Freispruch immer wieder Morddrohungen erhalten hat. Dieser Fall führt deutlich vor Augen, welche Gefahren in den pakistanischen Blasphemie-Gesetze liegen und dass es höchste Zeit ist, sie aufzuheben.»

Hintergrund

Die Christin Asia Bibi (auch unter dem Namen Aasia Bibi bekannt), Mutter von fünf Kindern, wurde 2010 wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Nach acht Jahren in Haft sprach der Oberste Gerichtshof Pakistans sie in allen Anklagepunkten frei und ordnete im Oktober 2018 ihre Freilassung an. Daraufhin bestand die pakistanische Regierung darauf, dass der Oberste Gerichtshof einen Antrag auf Überprüfung ihres Falls zulassen müsse. Am 29. Januar wies der Oberste Gerichtshof diesen Antrag jedoch zurück und bestätigte den Freispruch für Asia Bibi. Asia Bibi erhielt daraufhin wiederholt Morddrohungen extremistischer religiöser Gruppen in Pakistan.

Pakistans Blasphemie-Gesetze sind breit gefasst und vage formuliert. Sie werden unverhältnismässig oft gegen religiöse Minderheiten eingesetzt, unter anderem um mit falschen Anschuldigungen persönliche Rachefeldzüge zu führen.