James Balao gründete 1984 zusammen mit anderen die Indigenenorganisation Cordillera Peoples Alliance. Seither forschte er zu indigenen Rechten, insbesondere Landrechten, und arbeitete an den entsprechenden Artikeln des Entwurfs für die philippinische Verfassung von 1986 mit.
Vor seiner Verschleppung beschrieb James Balao seiner Familie in einer E-Mail detailliert, wie er seit Juni 2008 beschattet wurde. Er erwähnte, dass ihm ein blau-weisser Transporter folgte. In den vergangenen Jahren sind Menschen, die unter ähnlicher Beobachtung standen, später aussergerichtlich hingerichtet worden. Allein aus dem vergangenen Jahrzehnt gibt es auf den Philippinen 200 ungelöste Fälle von Verschwindenlassen. Unter dem Kriegsrecht der 1970er Jahre erreichte dieses Verbrechen seine höchste Verbreitung. Damals wurde von 1600 Fällen berichtet, die bis heute grösstenteils nicht aufgeklärt sind.
Der philippinische Kongress hat, abgesehen von einer kurzen allgemeinen Anfrage zu Fällen des Verschwindenlassens im Jahr 2008, bislang keine Initiative ergriffen. 2010 richtete die Regierung eine Arbeitsgruppe ein, um den Anschuldigungen über staatlichen Mord und Verschwindenlassen nachzugehen, doch zum Schicksal von James Balao gibt es bis heute keine neuen Erkenntnisse.
Diese Briefaktion ist abgeschlossen.
Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Februar 2011 |Zurück zur Übersicht Februar 2011| Word-Dokument herunter-laden | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren