Jerryme Corre
© Amnesty International
Jerryme Corre wurde im Januar 2012 von der Polizei festgenommen und beschuldigt, einen Polizisten getötet zu haben. Seinen Angaben zufolge wurde er bei der Festnahme und in Gewahrsam gefoltert. Der 34-Jährige gab an, man habe ihn bei seiner Festnahme in die Seite, auf den Nacken, in den Bauch und auf die Knie getreten und geschlagen. Dann verbanden die Polizisten ihm die Augen, fesselten ihn an den Füssen und verabreichten ihm eine ganze Nacht lang mit einem Holzknüppel Schläge auf die Fusssohlen.
Die Beamten stellten ihm Fragen und schlugen ihn, wenn er sie nicht beantwortete. Sie legten ihm ein Tuch über den Mund und schütteten so lange Wasser darauf, bis er glaubte, zu ertrinken. Als Jerryme Corre sich weiterhin weigerte, ein «Geständnis» abzulegen, verabreichten die Polizisten ihm mit einem Kabel Elektroschocks am Oberkörper und an den Beinen. Dann drohten sie ihm, ihn umzubringen.
Während der Folter wurde Jerryme Corre von den Polizisten wiederholt «Boyet» genannt. Er sagte ihnen, dass dies nicht sein Name sei, und auch ein Vertreter der Dorfgemeinschaft teilte der Polizei mit, dass sie die falsche Person festgenommen habe.
Schliesslich wurde Jerryme Corre wegen Drogenbesitzes angeklagt. Er befindet sich nach wie vor im Gefängnis.