Seit Beginn des Bürgerkrieges in Sri Lanka sind mindestens 80‘000 Personen verschwunden. Bis heute wurden nur wenige Schicksale aufgeklärt. Zwar gab es einige Untersuchungen oder Kommissionen, aber bis heute fehlt der politische Wille für eine umfassende Aufklärung.
Deshalb erinnerten Angehörige vor der Uno in Genf an das Schicksal der Verschwundenen. Sie fordern die Regierung von Sri Lanka auf, mit der Uno bei der Aufklärung zusammenzuarbeiten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Uno soll mit einer neuen Resolution ihre Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in Sri Lanka bestärken.
Amnesty International hatte die Angehörigen nach Genf eingeladen, darunter Sandya Eknaligoda, die sich für ihren Ehemann Prageet Eknaligoda einsetzt, sowie Sithy Yameena, die Mutter des verschwundenen Mohamed Hakeem.
Unterstützt wurden die Angehörigen aus Sri Lanka von den Abuelas (Grossmütter) von der Plaza de Mayo in Argentinien, die sich seit Jahrzehnten für ihre verschwundenen Familienangehörigen einsetzen. Mit dabei war Estela de Carlotto, Präsidentin der Abuelas.
Am Tag zuvor waren die Angehörigen der Verschwundenen aus Sri Lanka und Argentinien an einer von Amnesty organisierten Veranstaltung im Uno-Menschenrechtsrat aufgetreten, an der über 80 Personen teilnahmen – vor allem DiplomatInnen und Angehörige der Uno-Missionen.