Taiwan: Briefaktion Chiou Ho-shun Drohende Hinrichtung verhindern

1988 wurde der Taiwanese Chiou Ho-shun zusammen mit elf weiteren Personen im Zusammenhang mit zwei Morden festgenommen. Alle zwölf geben an, die ersten vier Monate ohne Kontakt zur Aussenwelt in Haft ...

chi.jpg Chiou Ho-shun © Radio Taiwan International

1988 wurde der Taiwanese Chiou Ho-shun zusammen mit elf weiteren Personen im Zusammenhang mit zwei Morden festgenommen. Alle zwölf geben an, die ersten vier Monate ohne Kontakt zur Aussenwelt in Haft gehalten und unter Folter zu «Geständnissen» gezwungen worden zu sein. Chiou Ho-shun berichtet, man habe ihm während des Verhörs die Augen verbunden, ihn gefesselt und gezwungen, sich auf Eis zu setzen. Ausserdem habe man ihn mit Stromschlägen misshandelt und ihm mit Pfeffer versetztes Wasser in Mund und Nase gegossen. Im Laufe der Verhöre, die bis zu zehn Stunden dauerten, wurde er von fünf oder sechs Personen geschlagen. Sein Hörvermögen auf dem linken Ohr ist seitdem stark beeinträchtigt und er leidet unter Migräneanfällen. Zwei StaatsanwältInnen und zehn PolizeibeamtInnen, die sich mit dem Fall befasst hatten, sind 1994 schuldig befunden worden, unter Anwendung von Folter «Geständnisse» erpresst zu haben.

Nach einem unfairen Gerichtsverfahren wurden die elf Mitangeklagten von Chiou Ho-shun zu Haftstrafen verurteilt. Nur gegen Chiou Ho-shun wurde die Todesstrafe verhängt. Es sind bisher keine Sachbeweise erbracht worden, die Chiou Ho-shun oder seine Mitangeklagten mit den Straftaten in Verbindung bringen.

Nachdem 2011 ein eingereichtes Rechtsmittel abgelehnt worden war, fragte Chiou Ho-shun das Gericht: «Ich habe niemanden getötet. Warum haben die RichterInnen nicht den Mut, mich freizusprechen?»


Diese Briefaktion ist abgeschlossen