Jatupat «Pai» Boonpattararaksa © Yingcheep Atchanont
Jatupat «Pai» Boonpattararaksa © Yingcheep Atchanont

Thailand: Abgeschlossene Briefaktion für Jatupat Boonpattararaksa («Pai») Anschuldigungen und Schikanen gegen einen Menschenrechtsverteidiger

Briefe gegen das Vergessen Mai 2017
Jatupat Boonpattararaksa, bekannt unter dem Namen «Pai», studiert Jura an der Universität Khon Kaen im Nordosten von Thailand. Er ist ein bekannter Menschenrechtsverteidiger und Demokratieverfechter, der seit dem Militärputsch in Thailand im Mai 2014 friedlich und öffentlich für bürgerliche und politische Rechte eintritt und deswegen von den Justizbehörden schikaniert wird.

Weil er sich an Protesten beteiligte, drohen Pai vier strafrechtliche Anklagen, u. a. wegen staatsgefährdender Aktivitäten, Verstoss gegen das Verbot politischer Versammlungen und Verstoss gegen das restriktive Gesetz über das Verfassungsreferendum. Falls es zu einer Anklage kommt, würde Pai in drei der vier Fälle vor ein Militärgericht gestellt. Er könnte zu insgesamt 25 Jahren Haft verurteilt werden.

Ausserdem droht ihm ein weiteres Verfahren vor einem Militärgericht, das zu weiteren 15 Jahren Haft führen könnte, weil er auf Facebook einen Link zu einem BBC-Artikel gepostet hat, der von den Behörden als Kritik an Thailands neuem König aufgefasst wird. Amnesty International geht davon aus, dass die Vorwürfe politisch motiviert sind, weil mehr als 2.000 Personen den Artikel auf Facebook geteilt haben, ohne dafür strafrechtlich verfolgt zu werden.

Der Fall von Pai steht stellvertretend für das harte Vorgehen der Militärregierung gegen die thailändische Zivilgesellschaft. Thailändische AktivistInnen befürchten, dass ein mögliches Strafverfahren gegen ihn nur das erste von vielen Verfahren gegen AktivistInnen sein könnte.


Abgeschlossene Briefaktion