Im Report «We were just toys to them» berichten Rekruten, wie die militärischen Vorgesetzten sie mit Stöcken und Gewehrkolben geschlagen haben, wie sie sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren und wie sie unter Androhung von Gewalt solange gedrillt wurden, bis sie in Ohnmacht fielen. «Der Missbrauch von Rekruten im thailändischen Militär war lange ein offenes Geheimnis. Unser Bericht zeigt nun auf, dass dieser Missbrauch nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist», sagt Clare Algar, zuständig für die Recherche, Advocacy und Policy bei Amnesty International.
Für den Bericht führte Amnesty International 26 Interviews mit ehemaligen und aktuellen Angehörigen der thailändischen Armee auf verschiedenen Hierarchiestufen. Neben physischer Misshandlung berichteten die Armeeangehörigen auch von anderen entwürdigenden Praktiken, etwas dass sie gezwungen wurden, wie Hunde zu essen oder in Abwassergruben voller menschlicher Fäkalien zu springen.
Sexuelle Beleidigungen und Übergriffe waren an der Tagesordnung. Gesprächspartner sagten, dass sie von Vorgesetzten gezwungen wurden zu masturbieren und zu ejakulieren. Sie berichteten auch, dass sie selbst sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren oder solche beobachtet haben. Besonders betroffen von sexuellen Beleidigungen und Übergriffen waren homosexuelle Rekruten oder solche, die als homosexuell wahrgenommen wurden.
«Die Verantwortung für diese Gewalt und Entmenschlichung in der thailändischen Armee liegt bei den Vorgesetzten, bis hin zu den höchsten Rängen. Die thailändische Regierung muss die Missbräuche stoppen, bevor neue Soldaten rekrutiert werden. Ebenfalls muss eine unabhängige Kommission diese kriminellen Übergriffe untersuchen und ahnden», sagt Clare Algar.