Hồ Duy Hải wurde im März 2008 im Alter von 23 Jahren festgenommen und neun Monate später vor dem Volksgericht in Long An zum Tode verurteilt. Im April 2009 bestätigte das Berufungsgericht in Ho-Chi-Minh-Stadt sowohl den Schuldspruch als auch sein Todesurteil. Seither hat er keinen Zugang mehr zu seinen Rechtsbeiständen erhalten. Ein 2012 eingelegtes Gnadengesuch wurde durch den damaligen Präsidenten Trương Tấn Sang abgelehnt.
Berichten zufolge wurde Hồ Duy Hải durch Folter gezwungen, ein «Geständnis» abzulegen. Sein Fall war zudem von weiteren Unregelmässigkeiten gekennzeichnet. Der Ausschuss für Rechtsfragen der Nationalversammlung, der für die Klärung von Vorwürfen zu juristischem Fehlverhalten zuständig ist, kam zu dem Schluss, dass sowohl das erstinstanzliche als auch das Berufungsgericht schwere Verstösse gegen die Verfahrensregeln begangen haben. Der Ausschuss fordert eine Überprüfung des Falls von Hồ Duy Hải gemäss Paragraf 273 der Strafprozessordnung.
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