Mehman Huseynov wird wegen seiner menschenrechtlichen und journalistischen Tätigkeiten schon seit Längerem von den Behörden schikaniert. Amnesty International wurde bereits 2012 für ihn aktiv, als er wegen «Rowdytums» unter Anklage stand und ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis drohten. Die Vorwürfe waren offenbar Vergeltungsmassnahmen für seine Kampagne gegen Menschenrechtsverstösse im Vorfeld des Eurovision Song Contest.
Im Januar 2017 wurde er unter der Anklage, «Polizeianweisungen missachtet» zu haben, kurzzeitig inhaftiert. Nachdem er den Vorwurf erhob, von der Polizei gefoltert worden zu sein, wurde er wegen Verleumdung angeklagt und am 3. März 2017 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Mehman Huseynov leidet an Krampfadern, die ihm Schmerzen verursachen und seine Beine anschwellen lassen. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich aufgrund der mangelhaften Haftbedingungen und unzulänglichen medizinischen Versorgung zunehmend.
Amnesty International wendet sich gegen die strafrechtliche Verfolgung von Verleumdungsvorwürfen und ist der Ansicht, dass Mehman Huseynov nur deshalb angeklagt wurde, um ihn zum Schweigen zu bringen und für seinen Aktivismus zu bestrafen. Amnesty International betrachtet Mehman Huseynov als gewaltlosen politischen Gefangenen.
Abgeschlossene Briefaktion