Im August 2009 identifizierten die Behörden den Leichnam von Oberst Avdo Palić, acht Jahre nachdem er 2001 aus einem Massengrab in der Gemeinde Rogatica exhumiert worden war. Avdo Palić war im Krieg Kommandeur der Armee der Republik Bosnien und Herzegowina in der UN-Schutzzone Žepa. Am 27. Juli 1995 hatten ihn Soldaten der bosnisch-serbischen Armee von dem Gelände der UN-Schutztruppen (UNPROFOR) in Žepa entführt.
Amnesty International begrüsst die Identifizierung der sterblichen Überreste von Avdo Palić, kritisiert aber, wie lange es gedauert hat, bis dies geschehen ist. Die Organisation ruft die Behörden auf, wirksame Massnahmen zu ergreifen, um die Verantwortlichen für das Verschwindenlassen des Mannes vor Gericht zu stellen. Laut verschiedenen Schätzungen ist das Schicksal von 10 000 bis 20 000 Personen, die während des Krieges in Bosnien und Herzegowina 1992-1995 verschwanden, bis heute nicht geklärt. Zusätzlich sind rund 3000 Leichen, die inzwischen exhumiert wurden, noch nicht identifiziert worden.
In der grossen Mehrzahl der Fälle sind die Verantwortlichen für Fälle von Verschwindenlassen und anderen Kriegsverbrechen bisher straflos ausgegangen. Den Familien der Opfer werden ihre Rechte auf Entschädigung und Wiedergutmachung verweigert.
Forderungen der abgeschlossenen Aktion
Sehr geehrter Herr Staatsanwalt
Im August 2009 wurde der Leichnam von Oberst Avdo Palić, acht Jahre nachdem er 2001 aus einem Massengrab in der Gemeinde Rogatica exhumiert worden war, identifiziert. Avdo Palić war im Krieg Kommandeur der Armee der Republik Bosnien und Herzegowina in der UN-Schutzzone Žepa. Am 27. Juli 1995 hatten ihn Soldaten der bosnisch-serbischen Armee von dem Gelände der UN-Schutztruppen (UNPROFOR) in Žepa entführt.
Amnesty International begrüsst die Identifizierung der sterblichen Überreste von Avdo Palić, kritisiert aber, wie lange es gedauert hat, bis dies geschehen ist. Die Organisation ruft die Behörden auf, wirksame Massnahmen zu ergreifen, um die Verantwortlichen für das Verschwindenlassen des Mannes vor Gericht zu stellen. Laut verschiedenen Schätzungen ist das Schicksal von 10 000 bis 20 000 Personen, die während des Krieges in Bosnien und Herzegowina 1992-1995 verschwanden, bis heute nicht geklärt. Zusätzlich sind rund 3000 Leichen, die inzwischen exhumiert wurden, noch nicht identifiziert worden.
In der grossen Mehrzahl der Fälle sind die Verantwortlichen für Fälle von Verschwindenlassen und anderen Kriegsverbrechen bisher straflos ausgegangen. Den Familien der Opfer werden ihre Rechte auf Entschädigung und Wiedergutmachung verweigert.
Ich bin sehr besorgt über die anhaltende Straflosigkeit bei Fällen von Verschwindenlassen und anderen Menschenrechtsverletzungen sowie Verstössen gegen das humanitäre Völkerrecht. Ich fordere Sie deshalb auf, den Opfern und ihren Angehörigen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und sie angemessen zu entschädigen.
Hochachtungsvoll
Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom August 2010 | Zurück zur Übersicht August 2010 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren