Die Anschläge von Paris haben die Welt erschüttert. Nur Tage zuvor hatte bereits ein Anschlag in Beirut 41 Tote gefordert. Die Gedanken der Amnesty-Teams weltweit sind bei den Opfern, ihren Familien und allen, die von den Anschlägen direkt und indirekt betroffen sind.
Die meisten Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien, die jetzt in den Nachbarländern und in Europa Schutz suchen, fliehen ihrerseits vor Gewalt und Terror in ihrer Heimat. Deshalb wäre es nun völlig verfehlt, den Kampf gegen den «Islamischen Staat» mit der Abschottung gegen Flüchtlinge zu verbinden.
Europa steht vor zwei grossen Herausforderungen: der Bedrohung durch Terroristen und der ständig wachsenden Zahl von Flüchtlingen und Asylsuchenden an den Grenzen. Den europäischen Regierungschefs muss klar sein, dass nur ersteres eine Bedrohung ist. Es dient nicht der Sicherheit Europas, wenn Grenzen dicht gemacht und Flüchtlinge abgewiesen werden. Im Gegenteil: die Menschen, die vor dem gleichen Horror fliehen, müssen organisiert und menschenwürdig aufgenommen werden.