Kundgebung für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch am 6. Mai 2022 in Paris.© Bruno Fert
Kundgebung für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch am 6. Mai 2022 in Paris. © Bruno Fert

Frankreich Historischer Entscheid: Recht auf Schwangerschaftsabbruch in der Verfassung verankert

4. März 2024
Frankreich hat als weltweit erstes Land das Recht auf Schwangerschaftsabbruch in der Verfassung verankert. Es handelt sich um einen historischen Entscheid, der den Weg für einen besseren Schutz des Zugangs zum Schwangerschaftsabbruch in andere Ländern ebnen kann.

«Dieses historische Votum macht Frankreich zum ersten Land überhaupt, das Abtreibung in seiner Verfassung verankert. Der Entscheid ist angesichts der weltweiten Einschränkung dieses Grundrechts von grosser Bedeutung. Der Schutz des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch in der Verfassung ist ein wichtiges Bollwerk gegen die immer lauter werdenden Bewegungen, die versuchen dieses grundlegende Recht auszuhöhlen», sagte Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International.

«Die USA haben gezeigt, wie verheerend, gefährlich und rückschrittlich es ist, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch einzuschränken. In Europa gibt es immer noch Länder wie Polen und Andorra, in denen der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen stark begrenzt ist. Diejenigen, die für dieses Recht kämpfen, werden gar strafrechtlich verfolgt. Die heutige Abstimmung in Frankreich sollte den Weg für einen besseren Schutz des Zugangs zum Schwangerschaftsabbruch in anderen Ländern ebnen.»

«Die Verankerung des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch in der Verfassung ist ein Meilenstein für die Rechte der Frauen und das Ergebnis eines jahrelangen unermüdlichen Kampfes so vieler Menschen. Sie sendet eine Botschaft der Hoffnung und Solidarität an zahlreiche Frauengruppen und an alle, die sich für ihre sexuellen und reproduktiven Rechte einsetzen.»

Amnesty International und andere Menschenrechtsgruppen fordern ausserdem einen inklusiveren Ansatz, der sicherstellt, dass das Recht auf Schwangerschaftsabbruch nicht nur Frauen und Mädchen, sondern auch Transmännern, nicht-binären Menschen und jeder Person, die schwanger werden kann, garantiert wird.