Der Journalist Manolis Kypreos ist seit dem 15. Juni 2011 auf beiden Ohren taub. An diesem Tag war eine Blendgranate vor ihm explodiert, die Polizisten geworfen hatten. Manolis Kypreos berichtete über die Proteste auf dem Syndagma-Platz in Athen, die sich gegen die Sparmassnahmen der griechischen Regierung richteten.
Seinen Angaben zufolge hatte er beobachtet, wie die Polizei gegen friedliche Demonstrierende vorging – sie sprühte chemische Substanzen in die Menge, warf Blendgranaten und setzte Schlagstöcke ein. Als der Leiter einer Polizeieinheit den Journalisten fragte, warum er Fotos mache, antwortete er und zeigte seine journalistische Akkreditierung. Der Leiter der Einheit beschimpfte ihn und lenkte die Aufmerksamkeit eines anderen Polizisten auf Manolis Kypreos, der daraufhin eine Blendgranate in Richtung des Journalisten warf. Die Granate explodierte rund einen halben Meter vor ihm und warf ihn zu Boden. Als Manolis Kypreos aufstand, konnte er nichts mehr hören.
Manolis Kypreos berichtete, dass er auf dem Weg zum Krankenhaus einem jungen Demonstranten helfen wollte, der von der Polizei angegriffen wurde. Als er die Polizisten von ihrem Tun abhalten wollte, hätten sie mehrfach auf ihn eingeschlagen.
Aufgrund seiner Gehörlosigkeit und des psychischen Traumas, unter dem er nach wie vor leidet, kann Manolis Kypreos nicht mehr als Journalist arbeiten. Er erzählte Amnesty International: «Wenn ich aus Konfliktgebieten berichtet habe und zwischen die Fronten geriet, habe ich mir immer selbst gesagt‚ heute ist ein guter Tag zu sterben’. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, wenn ich hier aus Athen berichte.»
Die griechischen Behörden haben ein Ermittlungsverfahren im Fall Manolis Kypreos eingeleitet. Der Journalist hat zudem eine Zivilklage eingereicht, um eine Entschädigung vom griechischen Staat zu erhalten.
Forderungen der abgeschlossenen Aktion
Sehr geehrter Herr Minister
Der Journalist Manolis Kypreos ist seit dem 15. Juni 2011 auf beiden Ohren taub. An diesem Tag war eine Blendgranate vor ihm explodiert, die Polizisten geworfen hatten. Manolis Kypreos berichtete über die Proteste auf dem Syndagma-Platz in Athen, die sich gegen die Sparmassnahmen der griechischen Regierung richteten.
Seinen Angaben zufolge hatte er beobachtet, wie die Polizei gegen friedliche Demonstrierende vorging – sie sprühte chemische Substanzen in die Menge, warf Blendgranaten und setzte Schlagstöcke ein. Als der Leiter einer Polizeieinheit den Journalisten fragte, warum er Fotos mache, antwortete er und zeigte seine journalistische Akkreditierung. Der Leiter der Einheit beschimpfte ihn und lenkte die Aufmerksamkeit eines anderen Polizisten auf Manolis Kypreos, der daraufhin eine Blendgranate in Richtung des Journalisten warf. Die Granate explodierte rund einen halben Meter vor ihm und warf ihn zu Boden. Als Manolis Kypreos aufstand, konnte er nichts mehr hören.
Manolis Kypreos berichtete, dass er auf dem Weg zum Krankenhaus einem jungen Demonstranten helfen wollte, der von der Polizei angegriffen wurde. Als er die Polizisten von ihrem Tun abhalten wollte, hätten sie mehrfach auf ihn eingeschlagen.
Aufgrund seiner Gehörlosigkeit und des psychischen Traumas, unter dem er nach wie vor leidet, kann Manolis Kypreos nicht mehr als Journalist arbeiten. Er erzählte Amnesty International: «Wenn ich aus Konfliktgebieten berichtet habe und zwischen die Fronten geriet, habe ich mir immer selbst gesagt‚ heute ist ein guter Tag zu sterben’. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, wenn ich hier aus Athen berichte.»
Die griechischen Behörden haben ein Ermittlungsverfahren im Fall Manolis Kypreos eingeleitet. Der Journalist hat zudem eine Zivilklage eingereicht, um eine Entschädigung vom griechischen Staat zu erhalten.
Ich fordere eine umfassende und unparteiische Untersuchung im Fall Manolis Kypreos.
Ich ersuche Sie zudem, dafür einzutreten, dass strafrechtliche und disziplinarische Massnahmen gegen die Verantwortlichen eingeleitet werden. Die Regierung muss sicherstellen, dass das Verhalten der Polizei bei Demonstrationen mit internationalen Standards für das Verhalten von Beamten mit Polizeibefugnissen entspricht.
Hochachtungsvoll
Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom Januar 2012 | Zurück zur Übersicht Januar 2012 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren