Polizei und Justizbehörden müssen dafür sorgen, dass die Hassverbrechen gegen Flüchtlinge aufhören. © Giorgos Moutafis/Amnesty International
Polizei und Justizbehörden müssen dafür sorgen, dass die Hassverbrechen gegen Flüchtlinge aufhören. © Giorgos Moutafis/Amnesty International

Griechenland Polizei muss Flüchtlinge vor anhaltenden rechtsextremen Attacken schützen

21. November 2016
Auf der griechischen Insel Chios gibt es seit nunmehr drei Tagen Angriffe mit einem mutmasslich rechtsextremen Hintergrund auf das Souda-Flüchtlingslager. Amnesty International fordert, dass die griechischen Behörden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und die Sicherheit auf der Insel wieder herzustellen.

«Diese schockierenden Attacken gegen Flüchtlinge können nicht ungestraft weitergehen. In den vergangenen beiden Nächten haben mutmasslich Rechtsextreme Benzinbomben, Steine und Felsbrocken von oben auf das Lager geworfen. Dies hat Panik ausgelöst, mehrere Menschen wurden daraufhin verletzt. Mindestens ein Flüchtling wurde am Freitagnachmittag von einem Stein verletzt», so die Vizedirektorin von Amnesty International Europa, Gauri van Gulik.

«Die Polizei und die Justizbehörden müssen sofort Massnahmen ergreifen, um diese Hassverbrechen zu untersuchen und die Täter vor Gericht zu stellen. Sie müssen auch alles dafür tun, damit die Sicherheit auf der Insel wieder sichergestellt wird.»

Bei einem Treffen auf Chios am 13. November 2016 forderten Parlamentarier der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte Abschiebungen.

Am Freitagmorgen wurde keiner der Angreifer inhaftiert. Das Camp liegt in der Innenstadt in der Nähe des Hafens. Ein Augenzeuge sagte Amnesty International: «Ich weiss nicht, was diese Nacht passieren wird. Wenn ein weiterer Angriff stattfindet und die Polizei nicht anwesend ist. Wir haben sehr grosse Angst.»