Die Lebensbedingungen für Flüchtlinge und Asylsuchende auf den griechischen Inseln sind unmenschlich. Am 22. März befanden sich auf Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros etwa 37'000 Personen, während offiziell nur für 6095 Personen Platz ist. Darunter sind viele ältere Menschen, chronisch Kranke, Kinder, Schwangere, junge Mütter und Menschen mit Behinderungen. Die BewohnerInnen der Lager haben nur sehr begrenzten Zugang zu Wasser, Toiletten und Duschen. Sie müssen stundenlang für Lebensmittel anstehen und leben in prekären Zelten oder Containern ohne Heizung. Die medizinische Versorgung in den Lagern ist völlig unzureichend. Wer nach Juli 2019 eingetroffen ist, darf die öffentliche Gesundheitsversorgung nicht nutzen.
Anstatt die Menschen in den Lagern vor Covid-19 zu schützen, schränkt die griechische Regierung ihre Bewegungsfreiheit weiter ein und weigert sich entgegen internationalem Recht, neue Asylanträge anzunehmen. Sollten die Lager im Falle eines Corona-Ausbruchs unter Quarantäne gestellt werden, sind viele vermeidbare Todesfälle zu erwarten.
Die griechischen Behörden müssen unverzüglich handeln und mit Unterstützung der Europäischen Union die Menschenrechte und die Leben der Menschen in den Flüchtlingslagern schützen.
Forderungen der abgeschlossenen Aktion an den griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis,
- die Menschen sicher von den Inseln in angemessene Unterkünfte auf dem Festland zu bringen.
- sicherzustellen, dass ausreichend medizinisches Personal in den Lagern arbeiten kann.
- die nötigen Hygieneprodukte bereitzustellen und Zugang zu ausreichend fliessendem Wasser sicherzustellen. Auch Hygiene, Desinfektion und Abfallmanagement müssen gewährleistet sein.
- dafür zu sorgen, dass Asylsuchende und MigrantInnen Zugang zur öffentlichen Gesundheitsversorgung haben, einschliesslich Prävention, Tests und Behandlung für Covid-19.