© flickr / Cancelleria de Ecuador
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Grossbritannien Willkürliche Inhaftierung von Julian Assange

Medienmitteilung 6. Januar 2021, London/Bern – Medienkontakt
Ein Gericht in London hat am 6. Januar 2021die Freilassung von Julian Assange auf Kaution abgelehnt. Der Entscheid offenbart, wie willkürlich die anhaltende Inhaftierung des WikiLeaks-Gründers ist.

«Die heutige Entscheidung, Julian Assanges Antrag auf Kaution abzulehnen, macht seine fortgesetzte Inhaftierung willkürlich und verschlimmert die Tatsache, dass er seit mehr als einem Jahr unter bestrafenden Bedingungen im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh inhaftiert ist», sagte Nils Muižnieks, Europa-Direktor von Amnesty International.

 «Anstatt endlich mit seinen Angehörigen nach Hause zu gehen und zum ersten Mal seit fast zehn Jahren in seinem eigenen Bett zu schlafen, wird Julian Assange zurück in seine Einzelzelle in einem Hochsicherheitsgefängnis gebracht.»

«Anstatt endlich mit seinen Angehörigen nach Hause zu gehen und zum ersten Mal seit fast zehn Jahren in seinem eigenen Bett zu schlafen, wird Julian Assange zurück in seine Einzelzelle in einem Hochsicherheitsgefängnis gebracht.» Nils Muižnieks, Europa-Direktor von Amnesty International

Julian Assange ist seit mehr als einem Jahr in Haft und wartet auf eine Entscheidung über seine Auslieferung an die USA. Am Montag entschied die zuständige Richterin, dass eine Auslieferung an die USA unrechtmässig wäre. Die Nichtgewährung einer Freilassung gegen Kaution nach so langer Haft ist willkürlich.

Am Montag wies die Richterin auf den desolaten Zustand von Assanges psychischer Gesundheit und das Risiko einer Erkrankung aufgrund der Covid-19-Pandemie in Grossbritannien hin.

 «Es ist klar, dass Julian Assange von vornherein nicht in Auslieferungshaft hätte genommen werden dürfen. Die Anschuldigungen gegen ihn waren politisch motiviert, und die britische Regierung hätte die USA niemals so bereitwillig bei ihrer unerbittlichen Verfolgung von Assange unterstützen dürfen», sagte Nils Muižnieks.

 «Die US-Regierung verhält sich so, als ob sie überall auf der Welt das Recht hätte, jede Person zu verfolgen, die Informationen über Regierungsvergehen erhält und veröffentlicht. Die britische Justiz scheint mit dem heutigen Entscheid die Botschaft übermitteln zu wollen, dass sie den USA dabei nicht im Weg stehen wird.»