Justyna Wydrzyńska ist wegen «Hilfe bei Schwangerschaftsabbruch» und «Besitz von Arzneimitteln ohne Genehmigung zum Zweck der Markteinführung» angeklagt; sie soll einer Frau Abtreibungspillen zugeschickt haben. Sollte sie für schuldig gesprochen werden, drohen ihr bis zu drei Jahre Gefängnis.
Ihr Prozess ist für den 14. Juli geplant. Justyna Wydrzyńska ist damit die erste Aktivistin, die sich einem Strafverfahren nach den neuen polnischen Abtreibungsgesetzen stellen muss. Durch die strengen gesetzlichen Regel in Polen werden Menschen kriminalisiert, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen oder dabei helfen. Erlaubt sind in Polen Schwangerschaftsabbrüche nur nach einer Vergewaltigung, in Fällen von Inzest oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Das Gesetz verstösst gegen internationale Menschenrechtsnormen und -standards.
Justina Wydrzyńska zeigte Solidarität und Empathie, indem sie anderen half, Zugang zu den sexuellen und reproduktiven Rechten zu erhalten, die ihnen zustehen. Ihr Prozess findet zu einer Zeit statt, in der das Recht auf Schwangerschaftsabbruch erneut bedroht ist: Der Oberste Gerichtshof der USA hat das Urteil Roe v. Wade aufgehoben, mit welchem vor fast 50 Jahren den Frauen in den USA das Recht auf Abtreibung zugestanden wurde. In den letzten 25 Jahren haben mehr als 50 Länder den Zugang zur Abtreibung ausgeweitet, während nur drei – Polen, die USA und Nicaragua – ihn eingeschränkt haben.
Die Unterstützung Justyna Wydrzyńskas für Menschen, deren gesundheitlichen Bedürfnisse vom polnischen Gesundheitssystem vernachlässigt und aberkannt werden, ist entscheidend und kann Leben retten. Ihre Arbeit sollte wertgeschätzt und nicht kriminalisiert werden. Darum unterstützen Sie Justina Wydrzyńska und schreiben Sie eine E-Mail an den polnischen Generalstaatsanwalt mit obenstehendem Button!