Briefaktion Russland: Islam Umarpashaev Sorge um Sicherheit für Ermittler und Rechtsbeistände von Entführungsopfer

Islam Umarpashaev wurde am 1. Dezember 2009 aus der Wohnung seiner Familie in Grosny verschleppt. Die Entführer trugen schwarze Uniformen und gaben sich als Polizisten aus. Kurz vor seiner Entführung ...

Islam Umarpashaev wurde am 1. Dezember 2009 aus der Wohnung seiner Familie in Grosny verschleppt. Die Entführer trugen schwarze Uniformen und gaben sich als Polizisten aus. Kurz vor seiner Entführung hatte Islam Umarpashaev einen wütenden Kommentar über die tschetschenische Polizei in einem Chatforum im Internet veröffentlicht. Seine Familie war vier Monate lang in völliger Ungewissheit über sein Schicksal, bis er am 2. April 2010 freigelassen wurde.

Islam Umarpashaev geht davon aus, dass er im Keller eines Gebäudes festgehalten wurde, das der tschetschenischen Polizeisondereinheit OMON gehört. Seinen Angaben zufolge wurde er während der Verhöre geschlagen und war dreieinhalb Monate an eine Heizung angekettet. Er sei zudem misshandelt und bedroht worden. Im Gewahrsam hatte man ihm einen Ausdruck seiner Internetnachricht gezeigt und ihn nach Verbindungen zu tschetschenischen bewaffneten Gruppen verhört.

Islam Umarpashaev kam aufgrund einer einstweiligen Anordnung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte frei. Den Antrag hatte die russische Menschenrechtsorganisation Anti-Folter-Komitee von Nischni Nowgorod beim Gerichtshof eingereicht. Seit seiner Freilassung leben Islam Umarpashaev und seine Familie aus Angst um ihre Sicherheit nicht mehr in Tschetschenien. Angehörige des Ermittlungsteams, das den Fall aufklären soll, sind von der tschetschenischen Polizei bedroht worden.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender

Islam Umarpashaev wurde am 1. Dezember 2009 aus der Wohnung seiner Familie in Grosny verschleppt. Die Entführer trugen schwarze Uniformen und gaben sich als Polizisten aus. Kurz vor seiner Entführung hatte Islam Umarpashaev einen wütenden Kommentar über die tschetschenische Polizei in einem Chatforum im Internet veröffentlicht. Seine Familie war vier Monate lang in völliger Ungewissheit über sein Schicksal, bis er am 2. April 2010 freigelassen wurde.

Islam Umarpashaev geht davon aus, dass er im Keller eines Gebäudes festgehalten wurde, das der tschetschenischen Polizeisondereinheit OMON gehört. Seinen Angaben zufolge wurde er während der Verhöre geschlagen und war dreieinhalb Monate an eine Heizung angekettet. Er sei zudem misshandelt und bedroht worden. Im Gewahrsam hatte man ihm einen Ausdruck seiner Internetnachricht gezeigt und ihn nach Verbindungen zu tschetschenischen bewaffneten Gruppen verhört.

Islam Umarpashaev kam aufgrund einer einstweiligen Anordnung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte frei. Den Antrag hatte die russische Menschenrechtsorganisation Anti-Folter-Komitee von Nischni Nowgorod beim Gerichtshof eingereicht. Seit seiner Freilassung leben Islam Umarpashaev und seine Familie aus Angst um ihre Sicherheit nicht mehr in Tschetschenien. Angehörige des Ermittlungsteams, das den Fall aufklären soll, sind von der tschetschenischen Polizei bedroht worden.

Ich begrüsse die laufenden Ermittlungen des Ausschusses zum Fall Islam Umarpashaev. Angesichts der Drohungen gegen die ErmittlerInnen fordere ich die Sicherstellung, dass das Ermittlungsteam in der Lage ist, seine Arbeit uneingeschränkt und ohne Einschüchterungen auszuüben und dass die ErmittlerInnen sowie die Rechtsbeistände von Islam Umarpashaev umfassend geschützt werden. Die Verantwortlichen der Entführung sowie die rechtswidrige Inhaftierung und Misshandlung von Islam Umarpashaev müssen ermittelt und vor Gericht gestellt werden.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen von März 2012 | Zurück zur Übersicht März 2012 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail Alert für «Briefe» abonnieren